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Adam, Franz, * 28. Dezember 1885 München, † 21. September 1954 München, Dirigent, Kapellmeister, Komponist

1   Ausbildung und Beruf

Abb. 1 – Franz Adam, 1932
Quelle: Postkarte, Foto: F. Stutzmann, München

Franz Josef Johannes Maria Adam wurde am 28. Dezember 1885 als elftes Kind des Kunstmalers Emil Adam und der Schauspielerin Josefa Adam (geb. Wurmb) in der Schwanthalerstraße in München geboren. Nach einer mäßig erfolgreichen Schullaufbahn verließ Adam das Münchner Luitpold-Gymnasium 1903 in der siebten Klasse vorzeitig, um sich ebenda an der Königlichen Akademie der Tonkunst einzuschreiben. Adam studierte dort Klarinette bei Anton Walch (vor 1899–1959) und Klavier bei Anton Beer-Walbrunn (1864–1929). 1905 beendete er sein Studium zunächst ohne einen Abschluss, nahm als Privatschüler jedoch weiterhin Klavier-, Kompositions- und Dirigierunterricht bei Beer-Walbrunn. 1908 trat er erneut in die Akademie ein und setzte seine Studien bis zum Abschluss 1910 bei Walch (Klarinette) und Beer-Walbrunn (Komposition) sowie bei Richard G’Schrey (Klavier) und Felix Mottl (Dirigieren) fort. Die Schülerschaft Adams bei Mottl wird in zahlreichen biographischen Darstellungen kolportiert. Dass Adam tatsächlich ein Schüler Mottls war, ist zwar nicht unwahrscheinlich, lässt sich aber zumindest anhand der Akademiezeugnisse oder anderer persönlicher Dokumente im Nachlass nicht nachweisen (Hanke 2004, 14f.). 1914–1915 erhielt Adam überdies privaten Kompositionsunterricht bei Fritz Steinbach (1855–1916) in München. Nach einem Engagement als Klarinettist bei den Wagner-Festspielen in München (1910) sowie als Korrepetitor in Altenburg (1911–1912) verfolgte er in den kommenden Jahren am Stadttheater Gießen (1912–1913) sowie bei den Kurorchestern in Bad Ems (1912) und Ragaz bei St. Gallen (1913–1922, mit Unterbrechung durch den Kriegsdienst als Freiwilliger des bayerischen Heeres im Ersten Weltkrieg) nun vornehmlich seine Karriere als Kapellmeister.

Am 9. September 1912 heiratete er die Pianistin Magdalena Nikisch. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Annemarie und Luitpold, hervor. Das Paar ließ sich Anfang der 1930er Jahre wieder scheiden. Wenig später lernte Adam seine zweite Frau Lieselotte Schmidt (Künstlername Berker) kennen, mit der er sich am 5. Dezember 1941 vermählte.

Ab 1924 widmete sich Adam offiziell als erster Kapellmeister der Deutschen Stunde in Bayern (später Bayerischer Rundfunk) dem Aufbau und der Leitung eines Münchner Rundfunkorchesters, vermutlich war er für den Münchner Rundfunk jedoch bereits seit der Gründung 1922 tätig. Gleichzeitig oblag ihm dort als künstlerischer Leiter die Programmgestaltung, bei der er sich während seiner Dienstzeit vor allem Werken deutscher Komponisten zuwandte (Hanke 2004, 27). Mit großer Breitenwirkung führte er dort überdies – erstmals in Deutschland – die Übertragung vollständiger Symphoniekonzerte im Rundfunk durch.

Nach seinem unfreiwilligen Ausscheiden aus dem Rundfunk 1928 konnte er bereits im folgenden Jahr die Stellung als Kapellmeister des soeben von [Wilhelm?] Knödlseder (Hanke 2004, 44) neu begründeten Münchner Tonkünstlerorchesters e. V. antreten, das aus der ebenfalls durch diesen ins Leben gerufenen Interessengemeinschaft süddeutscher Musiker e. V. hervorging. Auf Adams Bestreben entstand daraus wenige Jahre später das Nationalsozialistische Reichs-Symphonie-Orchester (NSRSO), dem er bis zur Auflösung bei Kriegsende 1945 als Chefdirigent und künstlerischer Leiter vorstand.

Im neubegründeten Kulturamt der Stadt München übernahm Adam 1934–1935 die Abteilung Musik und Film, in deren Zuständigkeitsbereich auch die Münchner Philharmoniker fielen. Offensichtliches Desinteresse an dieser Aufgabe, sein umfassendes Engagement für das NSRSO und seine diversen parteipolitischen Ämter hatten jedoch zur Folge, dass Adam in dieser Funktion weder intern noch in der Öffentlichkeit nachdrücklich in Erscheinung (Hermann 2003, 99) trat.

Im August 1945 wurde Adam von den Alliierten in Garmisch-Partenkirchen aufgegriffen und verbrachte die anschließende, fast drei Jahre andauernde Internierungshaft in verschiedenen Lagern, unter anderem in Altenstadt, Garmisch-Partenkirchen, Kaiserslautern und Regensburg. Es sollte ihm nicht gelingen, seine Karriere als Kapellmeister und Dirigent nach 1945 fortzusetzen. Die Internierung und sein äußerst schlechter Gesundheitszustand ließen in den folgenden Jahren alle Bemühungen um einen beruflichen Neustart scheitern, so dass Adam zusehends verarmte. 1949–1953 konnte er zwar noch eine Anstellung als Orchesterleiter und Musiktheorielehrer an einer Musikschule des amerikanischen Militärs in Dachau erlangen, blieb danach jedoch bis zu seinem Tod arbeitslos. Nach einem Schlaganfall starb er am 21. September 1954 in München.

2   Dirigent des Nationalsozialistischen Reichs-Symphonie-Orchesters

Auf der Suche nach finanzieller Unterstützung wandte sich Adam als Leiter des Münchner Tonkünstlerorchesters bereits 1930 erstmals an die NSDAP (Hanke 2004, 45). Der Kontakt intensivierte sich zunehmend, so dass das Orchester im Zuge der ideellen und bald auch finanziellen Unterstützung durch die Partei und weitere NS-Organisationen, wie die Reichsrundfunkgesellschaft oder die Deutsche Arbeitsfront, bzw. die NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude, von Adam 1931 neu konstituiert wurde. Das Gründungskonzert, das ursprünglich für den 16. Dezember 1931 geplant war, aufgrund eines Verbots durch die Münchner Behörden jedoch nicht durchgeführt werden konnte, fand am 10. Januar 1932 im Zirkus Krone statt. 1934 wurde das Orchester offiziell in Nationalsozialistisches Reichs-Symphonie-Orchester umbenannt, 1937 erfolgte eine weitere Umbenennung in Nationalsozialistisches Symphonieorchester. Geschäftsführer des Vereins war bis 1940 Rudolf Heß (1894–1987). Im Orchester waren 120 fest engagierte Musiker beschäftigt. Bei Bedarf, so etwa für die Eröffnung des Parteitags in Nürnberg 1935, wurde auf bis zu 150 Musiker aufgestockt. Einer Anregung Hitlers folgend, trat das NSRSO im braunen Smoking auf. Als wirkungsmächtiger Propagandaträger der NSDAP absolvierte das Orchester im Auftrag derselben und unter der Leitung Adams sowie seines späteren Stellvertreters Erich Kloß (1898–1967) über 1500 Konzerte in ganz Europa, dazu gehörten Jugendkonzerte, Werkskonzerte, Auftritte bei Parteitagen und anderen politischen Veranstaltungen, Konzerte im Rahmen der kulturellen Truppenbetreuung sowie Propagandareisen ins Ausland. Das gespielte Repertoire konzentrierte sich vornehmlich auf Werke der deutschen Klassik und Romantik. Neben Kompositionen von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber, Franz Schubert, Franz Liszt, Richard Wagner, Max Reger und Anton Bruckner wurde auch Werken zeitgenössischer Tonkünstler, wie etwa Josef Reiter (1862–1939), Rudolph Stephan (1887–1915), Max Trapp (1887–1971), Hermann Blume (1891-1967), Paul Höffer (1895–1949), Max Seeboth (1904–1967), Karl Höller (1907–1987), Friedrich Jung (1897–1975) oder Paul Scheinpflug (1875–1937) Raum gegeben (Braun 1993, 286 sowie Hanke 2004, 123f.).

Wenngleich Adam und sein Orchester sich von Beginn an für parteipolitische Zwecken [sic!] benutzen ließen (Hanke 2004, 48) blieb das NSRSO, Hanke zufolge, [a]uf dem Papier [...] Zeit seines Lebens ein autonomer Verein, der zu keiner Zeit offiziell der Partei angehörte, sondern lediglich – zunächst auf Vereinbarungsebene, später durch Leistungsverträge – mit ihr verbunden war (Hanke 2004, 49). Braun hingegen berichtet, dass das NSRSO als eigene Ortsgruppe der NSDAP im Kreis München geführt (Braun 1993, 286) wurde. Dessen ungeachtet spielte die politische Gesinnung für Adam bei der Auswahl seiner Musiker wohl nur eine untergeordnete Rolle, eine Parteizugehörigkeit war scheinbar nicht zwingend erforderlich (Braun 1993, 286 sowie Hanke 2004, 56, 67f. und ebda. Anhang, xlvii).

3   Funktionär im NS-Staat

In den Akten lässt sich eine Fülle von Ämtern, Titeln und Positionen nachweisen, die Adam innerhalb der NSDAP und anderer NS-Organisationen inne hatte. So war er seit 1.1.1930 Mitglied der NSDAP (Nr. 348.967). Er nahm dort die Aufgaben eines Sachbearbeiters für Musik in der Reichsleitung der NSDAP wahr (Reichs-Hauptstellen- und Oberabschnittsleiter Musik) und erhielt die NSDAP-Dienstauszeichnung in Bronze. Er war Mitglied in der Deutschen Arbeitsfront und im Kampfbund für deutsche Kultur. Bei den Planungen zur Bildung eines Hauptamtes für Ausbildung und Ausrichtung unter Fritz Mehnert wurde er als Leiter eines Amtes Musikwesen vorgesehen (Sieb 2007, 35). 1933 trat Adam der SA bei, in der er 1939 zum Sturmhauptführer und 1942 zum Sturmbannführer ernannt wurde (Sieb 2007, 35). Hanke zufolge wurde ihm dieser Titel erst 1943 und rein ehrenhalber (Hanke 2004, 64) verliehen. Als Berater für alle Musikfragen war er ab 1934 Mitglied im Stab des Stellvertreters des Führers und gehörte überdies der Reichsmusikkammer sowie dem Präsidialrat des Reichskultursenats an. Nicht zuletzt wurde Adam 1933 zum Leiter der gesamten nationalsozialistischen Symphonieorchester sowie zum Generalmusikdirektor (1938) ernannt. Wenngleich die zahlreichen Posten Adams in erster Linie ehrenamtlich und vielfach nur repräsentativen Charakters gewesen sein mögen und er in diesen Funktionen keine nennenswerte[n] Dienstpflichten zu erfüllen gehabt haben mag (Hanke 2004, 64f. sowie ebda. Anhang, xxxviii) – was anhand weiterer Forschungen durchaus noch eingehender zu überprüfen wäre –, ist seine tiefe persönliche Verstrickung in das NS-Regime nicht zu bestreiten. Adams Wirken für das NSRSO erforderte eine intensive und einvernehmliche Zusammenarbeit mit zahlreichen hochrangigen Verantwortlichen des NS-Regimes. Für die Tatsache, dass das Orchester als maßgebliches Propagandainstrument instrumentalisiert wurde und so – wenngleich dies vor allem mit musikalischen Mitteln geschah – offiziell und unmissverständlich für die kruden Ideale und Ziele der Nationalsozialisten warb, hat an erster Stelle sein Leiter Adam in der Verantwortung zu stehen.

In einem Spruchkammerverfahren wurde Adam 1948 zunächst in die Gruppe III als Minderbelasteter eingereiht. Ohne weiteres Nachverfahren erfolgte sodann jedoch eine weitere Einstufung in die Gruppe IV der Mitläufer.

4   Komponist und Bearbeiter

Seit seiner frühen Studienzeit betätigte sich Adam stets auch als Komponist und Bearbeiter. Die ersten erhaltenen und datierbaren Werke – vor allem Lieder und Chorwerke, so etwa vier Pange Lingua für gemischten Chor – stammen aus dem Jahr 1905. In den Jahren bis zu seinem Abschluss an der Akademie entstanden ferner zahlreiche kammermusikalische Werke für Streicherbesetzung, ein Scherzo für kleines Orchester und einige Gedichtvertonungen. Auch in seiner frühen Zeit als Kurkapellmeister war Adam nicht untätig, so haben sich diverse Kompositionen zu Bühnenwerken, eine Sinfonie in f-moll sowie diverse Bearbeitungen von Liedern und Klavierwerken Ludwig van Beethovens, Johannes Brahms, Franz Liszts oder Franz Schuberts für Orchesterbesetzung erhalten. Aus Adams Zeit beim Münchner Rundfunk existieren des weiteren zahlreiche Hörspielmusiken, darunter ein Osterspiel und zwei Weihnachtsspiele.

Diverse Werke für Klavier entstanden auch während seiner Internierungszeit 1945-1948. Nach seiner Entlassung schrieb Adam zudem eine Vielzahl Bläser-Kanons, hauptsächlich für Trompeten. Eine zweite Kanon-Serie, wie auch Orchesterwerke und Lieder mit Klavierbegleitung stammen aus seinen letzten Lebensjahren ab 1951. Bis auf seine Vier Lieder op. 3, die 1909 beim Musikverlag Lewy in München erscheinen konnten und das Marschlied Die bayerische Landwehr (Postkarte 1915), blieb sein gesamtes verbleibendes Oeuvre unpubliziert. Zahlreiche Werke kamen jedoch zumindest im Kontext von Adams verschiedenen Kapellmeistertätigkeiten zur Aufführung. Die Manuskripte sind im Nachlass weitgehend erhalten. Hanke weist jedoch auf Bestandslücken hin, so fehlten unter anderem eine Orchester-Ouvertüre oder Adams erste Sinfonie in G-Dur. Der tatsächliche Gesamtumfang seines kompositorischen Schaffens sei so nicht endgültig abschätzbar (Hanke 2004, 17).

Obgleich sich verschiedene Gutachten und Zeugnisse erhalten haben, die Adams Leistung als Komponist wohlwollend positiv beurteilen, muss es weiteren Forschungen vorbehalten bleiben, die schöpferische Qualität seiner Werke einzuschätzen und kritisch zu beurteilen.

5   Werke

Der musikalische Nachlass Adams in der Bayerischen Staatsbibliothek wurde bis dato leider nur oberflächlich erschlossen. Es existiert dort zwar ein maschinenschriftliches Verzeichnis, dieses enthält jedoch nur sehr rudimentäre Angaben. Es wird daher im Folgenden lediglich eine nach Werkgruppen zusammengefasste, tabellarische Auflistung gegeben. So weit Datierungen vorhanden sind, wurde chronologisch geordnet, andernfalls alphabetisch. Ein Ordnung nach Opuszahlen ist nicht möglich, da Adam diese nur vereinzelt vermerkt hat (Vgl. Hanke 2004, 13). Sämtliche Angaben wurden dem im Nachlass befindlichen Verzeichnis entnommen. Eine zweifelsohne notwendige Überprüfung, Ergänzung und Korrektur des Verzeichnisses muss zukünftigen Forschungen vorbehalten bleiben.

5.1   Musik zu Bühnenwerken und Hörspielen

Um Teich und Wald. Märchenspiel in 5 Akten [vermtl. Titel], 1911
Finale zum „bunten Abend“ am 21.3.1914 (im Stadttheater Gießen)
O. T. [vermutlich Rumpelstilzchen], 1913.
O. T. [vermutlich Schneewittchen], 1913.
Weihnachtsspiel (Otto Falckenberg), 1923
Leonce und Lena (Georg Büchner), 1925
Heilige Nacht (Ludwig Thoma), 1926
Osterspiel für Chor und Orchester, 1926
Hamlet, 24.6.1927
Alt-Heidelberg, o. D.
Ein Spiel von der Auferstehung des Herrn (Helmuth Habersbrunner), o. D. [vor 1926, nicht im BSB-Nachlass enthalten, vgl. Hanke 2004, 37]
Faust (Johann Wolfgang von Goethe), o. D.
Jüdin von Toledo, o. D.
Wallenstein (Friedrich Schiller), o. D.

5.2   Werke für Klavier

Scherzo in F-Dur, 1909
Skizzen, 1910
Fragment o. T., Gießen 10.10.1913
O. T., aus "tägliche Einfälle" 13./14.10.1914
O. T., München, April 1920
Invention, Karlsruhe 28.4.1947
Kanon in der Oktave, Regensburg 29.9.1947
Kleine Fuge in D-Dur, Regensburg 7.12.1947
Tanzweisen-Folge (Werk 12), 20.–27.12.1947
Menuet [sic!], Regensburg 29.1.1948
Kleine Fantasie, März 1953
Doppel-Fuge in G-Dur, 1953
O. T., Dezember 1953
Doppelfuge in G-Dur, o. D.
Kleine Walzer, o. D.
Kurzer Kanon im doppelten Kontrapunkt, o. D.

5.3   Werke für Bläser

Kanon im Einklang für 3 Trompeten, C-Dur, 13.5.1948
Gesellschaftskanon für 3 Trompeten, F-Dur, 5.7.1948
Gesellschaftskanon I–III für 3 Trompeten, 25.7.1948
Kanon in der Oberquinte für 2 Bläser, 7.8.1948
Studie in Kanonform im Einklang für 2 Trompeten, 9.8.1948
Kanon in der Unteroktave, 12.8.1948
Gesellschaftskanon für 4 Trompeten, 23.8.1948
O. T. für 4 Bläser, 10.1.1952
Kanon I–IX, Januar 1953
Polonaise für 4 Bläser, o. D.

5.4   Werke für Orgel

2 Kanons in der Oktave für Streich-Trio, 12.11.–21.12.1908
Hymne für Orgel, o. D.
Doppel-Fuge für Orgel, o. D.

5.5   Kammermusik

Doppel-Fuge für Streichquartett, G-Dur, 1.10.–10.11.1908
Doppel-Fuge für Streich-Quartett, 1908
Doppel-Fuge für Streichquartett, Es-Dur, 22.4.1909
Streichquartett, 7.9.1909
Menuett für Streichtrio, 1909
Streichquartett in d-moll, 1909
Streichquartett G-Dur, 1909
Streichquartett G-Dur, 1910
Sonatine für Violine und Klavier, 1912/14
12 freie Variationen über ein eigenes Thema für Violine, Klarinette und Klavier, 1912
Streichquartett o. T., 1919
Streichquartett in d-moll, 1945
Scherzo, o. D.
Thema con Variazioni für Streichquartett, op. 1, o. D. [vermtl. um 1909/10]

5.6   Werke für Orchester

Scherzo für kleines Orchester, 1909
Sinfonie Nr. 2 f-moll, 1914
Mazurka für Violine und Orchester, 1920
Suite für Streichorchester, 1945
Variationen über ein Marschlied, 1951
Variationen über ein Wanderlied für großes Orchester, 1951
O. T. [Orchestersuite]: Einleitung, I. Träumerei – II. Ländlicher Tanz – III. Schmerz – IV. Übermütig, 1953
3 kleine Skizzen für Klavier und Orchester: 1. Schmerz – 2. Zufriedenheit – 3. Übermut, o. D.
Depressionen der Seele, o. D. [vermtl. nach 1945]
Heimkehr, o. D. [vermtl. nach 1945]
Kennwort: Der Romantiker, Suite für Streichorchester in 3 Sätzen, o. D. [vermtl. nach 1945]
Mond-Apotheose, o. D. [vermtl. nach 1945]
Ouvertüre für großes Orchester, o. D. [vor 1912, nicht im BSB-Nachlass, vgl. Hanke 2004, 17]
Sinfonie Nr. 1 G-Dur, o. D. [vor 1912, nicht im BSB-Nachlass, vgl. Hanke 2004, 17]
Ständchen für Streichorchester, o. D.

5.7   Werke für Gesang

5.7.1   Gesang solo

Es bleibt zu klären, inwiefern folgende Werke Fragmente sind, ob also ursprünglich Instrumentalstimmen ergänzt werden sollten, die möglicherweise verloren sind oder ob es sich tatsächlich um Werke für nur eine Gesangsstimme handelt.

Ein Musiker wollt fröhlich sein, o. D.
Frühling, o. D.
Herbstbild, o. D.
Lied, o. D.
Morgengruß, op. 3: I. Im Lenz – II. Abschied, o. D.
Schließe mir die Augen beide (Theodor Storm), o. D.
Welke Rose, o. D.
Wiegenlied (Clemens Brentano), o. D.

5.7.2   Gesang mit Klavier

Die Mutter singt, 1905
2 Lieder für eine einfache Stimme: Morgen? – Junge Liebe, 1906
Das Veilchen in meinem Garten, 1906
Das verlassene Mägdlein (Mörike), 1906
Wenn du dein Haupt (Öhlschläger), 1906
Im Kahn, 1907
Abschied (Stieler), 1908
Frühling, 1908
Sommerbild (Hebbel), 1908
Welke Rose (Lenau), 1908
Abendstündchen, 1909
Dunkel ist die Nacht, 1909
Frühlingsnacht, 1910
Verschwiegene Liebe (Eichendorf), 1910
Lied des Engels, 1916
O Lenz (Bencker), 1919
Wiegenlied, 1919
Sommernacht (R. Henning), op. 16, 1922
Sorglos bin ich, wenn in Nächten..., 1922
Nun sei mir heimlich (Storm), 1924
Mei’ Sepp du bist (Kobell), 1926
Tod und Leben (G. Schumann), 1936
Nur ein paar Stufen (J. Staab), 1951
Salvatorballade, 1951
Fry Schwyzerland, o. D.
Herbstbild (Hebbel), o. D.
I gather poppies ... Liebeslied, o. D.
Im Wald ist so stad, o. D.
Mein Wunsch ist nun erfüllt, o. D.
O süßes Glück, o. D.
Schlafe! Schlafe Marienkind schlafe nur ein, o. D.
Vier Blätter fand ich, o. D.
Wer je gelebt in Liebesarmen, o. D.

5.7.3   Gesang mit Harmonium

Schlummerlied, 1916
Vater unser, 1918

5.7.4   Gesang mit Orchester

Fünf Lieder für Sopran mit Orchester: Hör, es klagt die Flöte wieder – So geht ein Sonntag still zu Ende – Wie traum-verlorenklang – 4 Blätter fand ich – O süßes Glück, o. D.
Abendstündchen, 1942
So geht ein Sonntag still zu Ende (Storm), 1942
Posten, o. D.
Schilflieder (Lenau), o. D.
Soldatenlob, o. D.

5.8   Chorwerke

Lied (Grillparzer), 1905
Pange lingua (1. Versuch), 1905
3 Pange lingua für gemischten Chor, 1905
Marienlied, 1906
Friedlicher Abend, 1907
Scherz, 1908
Stimme des Windes (Lenau), 1908
Abschied (Eichdendorff), 1909
Das Kind (Hebbel), 1909
Sommernacht (Reinick), 1909
Ein Musiker wollt fröhlich sein, 1910
Geistliches Wiegenlied, 1910
Laudate Dominum, o. D.
Selig die Toten, o. D.

5.9   Drucke eigener Kompositionen

Vier Lieder op. 3 für eine Singstimme mit Klavierbegleitung: 1. Morgengruß – 2. Im Lenz – 3. Wiegenlied – 4. Schließe mir die Augen beide, Lewy, München 1909
Die bayerische Landwehr, Marschlied, 1915 (Postkarte)

5.10   Bearbeitungen für Orchester von Werken anderer Komponisten

Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für Klavier F-Dur, 1909
Edvard Grieg: Klein Haakon, 1914
Ludwig van Beethoven: Vom Tode, 1916
Franz Schubert: Wandrers Nachtlied, 1916
Johannes Brahms: Intermezzo op. 117, Nr. 1, 1917
Robert Schumann: Davidsbündler-Tänze, 1919
Franz Liszt: Rhapsodie Hongroise, Nr. 3, 1920
Frederick Chopin: IV Prelude e-moll, op. 28, Nr. 4, 1952
Carl Maria von Weber: Variations sur un theme de Samori, 1952
Johann Sebastian Bach: Präludium g-moll, BWV 885, o. J. [Bearbeitung für Streichquartett]

6   Quellen- und Literatur

6.1   Archivgut

Bayerische Staatsbibliothek München, Handschriftenabteilung, Nachlass Franz Adam, Ana 559.
Bayerische Staatsbibliothek München, Musikabteilung, Kompositionen aus dem Nachlass Franz Adam, Mus.N.1.

6.2   Sekundärliteratur

Braun, Linde: Das »Nationalsozialistische Reichs-Symphonie-Orchester«, in: München – »Hauptstadt der Bewegung«. Bayerns Metropole und der Nationalsozialismus, hrsg. v. Richard Bauer u. a., München 1993, S. 286.
Hanke, Britta: Der Dirigent Franz Adam und das Nationalsozialistische Reichs-Symphonie-Orchester – Aufstieg und Fall eines Künstlers im Nationalsozialismus, Magisterarbeit, München 2004.
Hermann, Michael: Kommunale Kulturpolitik in München von 1919 bis 1935, München 2003.
Kater, Michael H.: Die mißbrauchte Muse. Musiker im Dritten Reich, München 1998.
Neumann, Sonja: Musikleben in München 1925-1945. Zwischen Arbeitsmarkt, Bürokratie und Ideologie, Au/Hallertau 2009.
Prieberg, Fred: Handbuch Deutsche Musiker 1933-1945, CD-Rom, Auprès des Zombry 2004 (Version 1.2 – 3/ 2005).
Sieb, Rainer: Der Zugriff der NSDAP auf die Musik. Zum Aufbau von Organisationsstrukturen für die Musikarbeit in den Gliederungen der Partei, Dissertation, Osnabrück 2007.