Eisenberg 1903

Adamberger Josef, geboren 1743 in München. Schon als junger Mann trat er in die Dienste des Herzogs Klemens von Bayern. Nach dreijährigem Wirken gelang es ihm, in die kurfürstliche Kapelle aufgenommen zu werden, wo seine Stimme angenehm auffiel. Doch war er gezwungen, seinen Namen abzulegen und sich als Adamont in die Listen eintragen zu lassen. Trotzdem seine Fähigkeit anerkannt wurde, mußte er sich mit einem außerordentlich niedrigen Gehalt zufrieden geben, der auch nicht erhöht wurde, als er nach zehnjähriger Dienstleistung um eine kleine Zulage einkam. 1776 nahm er Urlaub, um nach Italien zu reisen, damit er dortselbst seine Stimme noch weiter auszubilden Gelegenheit finde. Er erweiterte die Reise allerdings, ohne hierzu höheren Orts Erlaubnis erhalten zu haben und ging auch nach London. Hiervon erhielt man jedoch in München Kenntnis, und als er 1777 zurückkehrte, um den Dienst wieder anzutreten, nahm man diese eigenmächtige Fahrt nach England zum Vorwand und entließ ihn. Er wandte sich nun nach Wien, wo er 1779 als „Astrubal“ in „Verfolgte Unbekannte“ am Hoftheater neben dem Kärntnertor debütierte. Seine hübsche Stimme fand Beifall und er wurde engagiert. So wirkte er als 1. Tenor an diesem Hofinstitute bis 1798, in welchem Jahre er pensioniert wurde. A. betrat nun die Bühne überhaupt nicht mehr, sondern befaßt sich nur mit der Ausbildung junger Sänger. Er starb 1803 in Wien. Sein angenehmer, kunstreicher Tenor verschaffte ihm während seiner allerdings nur kurzen Bühnentätigkeit große und unbedingte Erfolge, und wurde er auch in die k. k. Hofgalerie aufgenommen. An seiner Stimme, die keinen allzu großen Umfang hatte, lobte man vor allem den sympathischen Ausdruck, das Gefühl und die Seele derselben. Aber auch sein Spiel als Darsteller wurde nach übereinstimmendem Lobe jener Zeit als vortrefflich bezeichnet. 1781 vermählte er sich mit Maria Anna Jacquet.