Schladebach 1/1856, Bd. 1

Adami, Ernst Daniel, geb. in Zduny, im jetzigen Großherzogthum Posen am 19. Novbr. 1716, zuerst Konrektor, Kantor und Musikdirektor zu Landshut, dann Pastor zu Pommerwitz bei Neustadt in Oberschlesien, wo er am 29. Juni 1795 - die Angabe seines Todesjahrs 1750 ist jedenfalls irrig - starb. Ein sehr tüchtig, wissenschaftlich und musikalisch gebildeter Mann, hatte er namentlich in seiner ersten Anstellung Veranlassung, sich gründlich und umfassend mit der Tonkunst zu beschäftigen, und als Frucht dieses Studiums ist die kleine, heute noch beachtenswerthe Schrift anzusehen, welche er 1755, bei Gelegenheit seiner Aufnahme in die von Mizler gestiftete, korrespondirende Gesellschaft der musikalischen Wissenschaften unter dem Titel: „Philosophisch-musikalische Betrachtung über das göttliche Schöne der Gesangsweise in geistl. Liedern beim öffentl. Gottesdienst“ zu Breslau herausgab, in welcher er in sehr gelungener Ausführung die wesentlichsten Eigenschaften einer Choralmelodie auseinandersetzt, indem er von einer solchen fordert, daß sie leicht, deutlich, fließend, reizend, lieblich und angenehm sei. Auch eine kleine, schon 1750 herausgegebene Schrift: „Vernünftige Gedanken über den dreifachen Wiederschall vom Eingange des Adersbachischen Steinwaldes im Königreich Böhmen“, wird in akustischer Beziehung hierher zu zählen sein.