Riemann 12/1959, Bd. 1

Aiblinger, Johann Kaspar, * 23.2.1779 zu Wasserburg am Inn, + 6.5.1867 zu München; deutscher Komponist, trieb musikalische Studien in München und 1802 bei Simon Mayr in Bergamo, lebte 1804-11 in Vicenza, dann in Mailand und Venedig. In Venedig wurde 1811 eine Farsa „La burla fortunata“ von ihm aufgeführt. In Mailand schrieb er 3 Ballette für Vigano: „La spada di Kennet“, „Bianca“ und „I Titani“. 1819 kehrte er nach München zurück und wurde Opernkapellmeister. Seine Oper „Rodrigo und Ximene“ (1821) hatte wenig Erfolg. 1833 ging er im Auftrag des Königs von Bayern nach Italien, um alte Musikalien zu sammeln. Von 1837 bis zu seinem Rücktritt 1864 wirkte er an der Allerheiligenhofkirche in München. Er schrieb viele klassizistische Kirchenmusikwerke: Messen und Requiem mit Orch., Offertorien, Vespern, Litaneien und Marienlieder für 3st. begleiteten Frauenchor. Ausg.: eine Messe hrsg. v. K. G. Fellerer, Köln 1956. Lit.: P. Hötzl, zum Gedächtnis A.s, München 1867; F. X. Witt, Ein vergessener Komponist, in: F. X. Witt, Ausgew. Aufsätze, hrsg. v. K. G. Fellerer, Köln 1934; L. Schiedermair, Aus A.s ital. Briefwechsel, KmJb XXIV, 1911.