Eisenberg 1903

Bauberger Alfred, geboren am 22. Februar 1866 in Krumbach (Bayern), Sohn eines praktischen Arztes. Nach Absolvierung der Universität war er drei Jahre als Zahnarzt in Augsburg tätig, entschloß sich jedoch sodann seine schöne Stimme für die Bühne auszunützen und trat ins Münchener Konservatorium ein. (Dramatischen Unterricht erteilte ihm Brulliot (s. d.) und gesanglichen Galliera und Dr. Haag). Nach erfolgter Ausbildung debütierte er am 26. April 1891 als Sprecher in der „Zauberflöte“ am Hoftheater in München, welchem Institute er seit dieser Zeit angehört. Er ist im Besitze glänzender Stimmittel, vertritt mit bedeutendem Erfolg das Fach des ersten Baritons, in welchem er seinem vorherrschend ruhigen Temperament gemäß, ernste Partien wie „Wotan“, „Amonasro“, „Sprecher“ (Zauberflöte) besonders wirksam darstellt. Der große Umfang der Stimme dieses fein musikalisch gebildeten Sängers befähigt ihn auch zur Wiedergabe von Rollen, die einen baßbaritonalen Charakter tragen, wie „König Heinrich“ in „Lohengrin“, ein Vorzug, der ihn zu einem der verwendbarsten Mitglieder der Oper macht.