Eisenberg 1903

Berg, Marie, geb. am 8. Februar 1840 in Pest, Tochter von Anton Philipp Berg (geb. am 6. August 1795 in Frankfurt, gest. am 3. September 1866 in Pest, war sowohl als Sänger (Bariton) wie Schauspieler tätig. Er begann seine Bühnenlaufbahn 1816 in Bamberg, und wären von seinen wichtigen Wirkungsstätten zu nennen, München, Köln, Freiburg und Pest [1833-1866]. Zuletzt waren es namentlich Väterrollen, wie „Oberförster“ in „Jäger“, „Borotin“, „Musikus Miller“ etc., in denen er nachhaltige Erfolge erzielte). Nachdem Marie B., von ihrem Vater für die Bühne ausgebildet, ihre schauspielerische Tätigkeit in Pest begonnen und in Linz, Graz, Breslau etc. erfolgreich fortgesetzt hatte, trat sie 1873 in den Verband des Hoftheaters in Meiningen. Sie gehörte demselben bis 1900 an, zählte zu den verdienstvollsten Mitgliedern dieser Bühne und hat auch hervorragenden Anteil an den Gastspielreisen dieser Hoftheatergesellschaft genommen. Von einer stattlichen Bühnenerscheinung wirkungsvoll unterstützt, erwies sie sich als intelligente treffliche Darstellerin, die ihre Aufgaben stets mit größter Sorgfalt durchführte und Zeugnis von ihrem echt künstlerischen Empfinden, ihrer scharfsichtigen Routine, ihrer trefflichen Pointierungskunst wie ihrer vornehmen Individualität gab. Anfänglich im Fach der Heroinen wirkungsvoll verwendet, trat sie später mit Glück ins Mütterfach über, und wären von ihren Leistungen hervorzuheben: „Orsina“, „Elisabeth“, „Porzia“, „Katharina“ in „Widerspenstigen“, sowie „Herzogin“ im „Wallenstein“, „Calpurnia“ in „Julius Cäsar“, „Gertrud“ in „Tell“, „Daja“, „Frau Alving“ etc. Die Künstlerin war vermählt mit dem Grafen Cristalnigg. Ihren bleibenden Wohnsitz hat sie in Krapina-Töplitz (Kroatien) genommen.