Eitner 1/1900, Bd. 1

Berger, Andreas, geb. zu Dolsen bei Meissen am Ende des 16. Jhs., nennt sich 1609 Fürstl. Württembergischer Musicus Aulicus und lebt in Stuttgart, hat aber mit Nürnberg Verbindung, indem er den Ratsherrn daselbst seine Threnodiae widmet. 1606 scheint er in Augsburg zu leben, denn er giebt dort seine Harmoniae heraus und im Drucke von 1635 wird er als „inclytae reipubl. Angustanae olim a Secretis et Aerarii rationibus“ bezeichnet. Sittard 2, 39 u. 43 giebt aus den Akten an: Er befand sich seit 1608 in Diensten des Herzogs Johann Friedrich von Württemberg als Tenorist und wird von den Kapellmitgliedern dem Herzoge als Komponist vorgeschlagen „so er ein feiner gesell“ ist. Noch 1610 findet er sich in den Akten. Er scheint dann wieder nach Augsburg gegangen zu sein. Von seinen Werken sind bekannt: 1606. Harmoniae seu cantiones sacrae, 4, 5, 6, 7 et 8 tàm humanis, quàm instrumentalibus vocibus ... Aug, Vind. 1606 Praetorius, 8 Stb. 25 (32) Gesge., einer von Casp. Solfleisch. [B.B. B.A. fehlt6a.br.Mus. B.Wolfenb. 1609. Threnodiae amatoriae. Das ist: Newe teutsche weltliche Trauer- und Klaglieder, nach art der welschen Villanellen, mit 4: Deßgl. Ein schöner Dialogus u. Canzon mit 8 Stim. Augsp. 1609 Schultes. (im Tenor 1608). 4 Stb. 17 Nrn., die Canzone f. Instrumente. [B.L. B.B. br.Mus: C.A. 1635. Da pacem Domine, cet. X Voc. Deo ter Opt. Maximo, Regi regum Dno. exercituum, Principi pacis, devotum. Aug. Vind. 1635 Schönigk. 1 vol. [B. Frkft. Mss. Proske Nr. 1012, Bassus fehlt: Cantate Dno. 8 voc. – Ms. 732 Nr. 95 derselbe Satz. Ms. B.Br: Cantate Dno. und Jubilate Deo, 8 voc. 3 achtstim. Geitl. Lat. Gesge. In Samlwk. (Eitner 1.)