Lipowsky 1811

Brandt, (Georg Friederich): Brandt, (Georg Friederich), wurde den 18. Oktober 1773 zu Spandau im Königreiche Preussen geboren, erhielt den ersten Unterricht in der Musik beim Antoni, Lehrer der Königl. Oboisten-Schule zu Potsdam, und wählte zu seinem Hauptinstrumente den Fagott. Nachdem er in dieser Schule drei Jahre gelernt hatte, wurde er in einem Alter von 16 Jahren bei der Königl. Garde zu Berlin als Fagottist angestellt, in welcher Eigenschaft er die Bekanntschaft mit dem aus Baiern nach Berlin gekommenen Hofmusikus Ritter machte, der ihm seine höhere Bildung auf dem Fagotte gab. Als er eben der vollendeten Ausbildung sehr nahe war, mußte er mit der Garde in das Feld am Rhein ziehen. Nach einem dreijährigen Feldzuge kam er mit derselben nach Berlin zurück, und setzte dann bei Ritter sein Studium auf diesem Blasinstrumente fort. Der hochseelige König von Preussen verlangte ihn nun auf dem Fagotte blasen zu hören. Es geschah, und Brandt erhielt die Versicherung beim Königl. Hoforchester angestellt zu werden; allein der bald darauf eingetretene Todesfall des Königs vernichtete die Erfüllung dieses Versprechens, indem des gegenwärtigen Königs Majestät die Hofmusik sehr einschränkte. Auf Anrathen seines Lehrers unternahm er nun eine Reise, und kam nach Ludwigslust, wo ihm der Herzog von Mecklenburg Schwerin ein sehr vortheilhaftes Engagement antrug, das Brandt den 6. März 1798 annahm, und bei der Garde um seinen Abschied bath, den er auch erhielt. Im Jahre 1800 unternahm er eine Reise über Mecklenburg Strelitz nach Stettin, Berlin, Breslau und Dresden, und erhielt endlich einen Ruf nach München, dem er folgte, und daher bei der Königl. b. Hofmusik den 9. September 1806 als Fagotist angestellt wurde. Brandt macht seinem großen Lehrer alle Ehre, und gehört unter die beßten Fagotisten seiner Zeit.