Mendel/Reißmann 1/1870, Bd. 1

Bamberger, Eva, geboren im J. 1811 in Süddeutschland, betrat als Sängerin schon früh die Bühne und kam nach Dresden, von wo aus sie im J. 1827 an die Oper des Königsstädter Theaters in Berlin berufen wurde. Sie debütirte in Berlin beifällig als Cenerentola und beharrte bis 1828 in jener Stellung, worauf ihr Name aus den Kunstannalen verschwindet. Sie soll eine bedeutende Kehlfertigkeit, aber eine nur schwache Stimme besessen haben. - Ihre ältere Schwester, Sabine B., geboren 1803 und ebenfalls Opernsängerin, war auch zu gleicher Zeit mit Eva B. beim Königsstädter Theater in Berlin engagirt, nachdem sie vorher in Bamberg, Würzburg und Frankfurt a. M. gesungen hatte. Ende des J. 1828 wurde sie nach Kassel berufen, wo sie als kurfürstliche Hofopernsängerin lange engagirt gewesen ist. Beide Schwestern waren keine besonders ausgezeichnete und grossartige Erscheinungen im Gebiete der dramatischen Gesangskunst, aber immerhin sehr schätzenswerthe Sängerinnen und Künstlerinnen ihres Faches.