Lütgendorff 2/1913

: Purkholtzer (Burkholtzer), Hans. – Füssen. 1589. 1612 Er stammte aus Trauchgau, heiratete die Tochter des Lautenmachers Magnus Helmer und erlangte dadurch im Jahre 1589 das Bürgerrecht in Füssen. Er gehörte zu den Begründern der Lautenmacherzunft und erscheint 1612 noch als Mitunterzeichner der Beschwerde gegen den Verkauf des besten, von den Lautenmachern gebrauchten Eibenholzes ins Ausland, an dem übrigens sein eigener Schwager beteiligt war. In der Wiener Sammlung alter Musikinstrumente befindet sich eine theorbierte Laute von ihm, die auf dem Rücken 21 Elfenbeinrippen zeigt. Das Griffbrett ist 330 mm lang, 75 – 107 mm breit, mit acht mobilen Saitenbünden, 11 doppelchöngen Saiten und zwei Sangsaiten. An der Untersaite der Griffbrettes befindet sich ein durchbrochenes Rankenwerk aus Elfenbein mit dem Monogramm M W (eines Besitzers? vielleicht M. Welsers?). Dis Gesamthöhe beträgt 874 mm. Im Innern zwei Zettel: der des Verfertigers und der Thom. Edlingers, der die Laute im Jahre 1705 ausgebessert hat. Geigenzettel: Hanns Burkholtzer Lauten / maher in Fiessen 1596 (geschrieben).