Schilling 1/1835, Bd. 2

Cäsar, Johann Melchior. Dieser in der zweiten Hälfte des 17ten Jahrhunderts sehr berühmte Contrapunctist war gebürtig aus Elsaß-Zabern, und von 1683 an zuerst Hofcapellmeister des Bischofs von Bamberg und Würzburg, alsdann seit 1687 Capellmeister am Dome zu Augsburg, wo er 1694 starb. Sein größtes Werk ist das „Trisagion musicum complecteus omnia offertoria de Communi Sanctorum et Sanctarum“ etc., welches 1683 zu Würzburg erschien. Ferner wurden von ihm gedruckt: „Missae breves VIII à 4 vocibus et 2 violinis concertantibus ac totidem vocibus et violis com fagotto accessoriis ad bene placitum“ ebend. 1687. - „Lustige Tafelmusik in 6 Stücken mit 60 Balleten, bestehend in unterschiedlichen lustigen Quodlibetten und kurzweiligen deutschen Concerten“ ebend. 1684. - „Psalmi vespertini dominicales et festivi per annum“ etc. (die Psalmen darin sind zwei-, drei-, vier-, fünf- und sechsstimmig) ebend. 1690 - „Hymni de dominicis et tempore“ etc. Außer Gerber, welchem wir dies Verzeichniß entlehnen, führt Cornelius Beughem, der ihn übrigens fälschlich Caspar nennt, in seiner Bibl. pag. 313 noch von ihm an: „der erste Theil lustiger Ballete, bestehend in 60 unterschiedlichen Intraden, Allemanden, Curanten, Sarabanden, Gavotten, Louren, Menuetten u. s. w. von 4 Instrumenten (Bogeninstrumenten) sammt beigefügtem Generalbaß.