Lipowsky 1811

Crusius, (Martin): Crusius, (Martin), wurde den 19. September 1526 zu Grebern (jetzt im Mainkreise) geboren, und studirte zu Straßburg und Tubingen. Im Jahre 1554 erhielt er einen Ruf als Schulrecktor nach Memmingen, dem er folgte; allein schon 1559 gieng er nach Tübingen zurücke, weil er dort als Informator der Edelknaben, und als Professor der griechischen Sprache vom Christoph Herzog von Würtemberg eine Anstellung erhielt, wo er auch bis zu seinem Tod, der den 25. Februar 1607 erfolgte, blieb. Dieser Gelehrte schreibt in seinem zu Basel 1584 unter dem Titel Turco Graecia herausgekommenen Werke B. II. S. 197. von dem Kirchengesange der Griechen folgendes: Cantus figuralis apud Graecos non est, nisi quod cantores in templis, variata interdum voce eam imitari conantur; et more vtriculariorum nostrorum, alius vocem eodem sono tenet. alius, Dra, Dra, saltatorium in modum canit. Musici libri notulas notras non habent: sed certa quaedam Signa veluti [...] ex instrumentis vocem variare noverunt. Instrumentis musicis non vtuntur, nisi forte testudine, et Chlavicordio, ij. qui ex Chio, Cypro, Creta, Corcyra, aliisque italicae imitationis locis veniunt, habent Lyram, instrumentum oblongum 6. aut. 7. chordarum, quod calamo pulsant, Βαϱβιτον, et Τϱίϰοϱδον, de quibus quaeris, ignorant. Im Jahre 1585 ließ er ebenfalls zu Basel seine Germano Graecia in Folio-Formate drucken. In den Anmerkungen B. VI. S. 271. handelt er von dem ächten Gebrauche der Musik, und behauptet von sich, daß ihm die Musik dergestalt willkommen seye, daß er zu seiner schon viele Jahre nicht mehr gespielten Laute wieder seine Zuflucht nahm, beim Georg Fleck, einem Organisten zu Tübingen, das Klavierspielen lernte, und sich hiemit ergötze, um von seinen vielen Arbeiten auszuruhen.