bmlo.de/c0383/A1
Cohen, Martin, * 1860 Osterholz bei Bremen, † nach 1908, Musikverleger, Musikalienhändler

1   Verlagstätigkeit

Martin Cohen kam 1860 als Sohn des Metzgers Jakob Cohen und seiner Frau Jakobine zur Welt. 1865 heiratete er Clara Steinmetz. Spätestens seit 1890 war er in Regensburg ansässig, wo ihn die Adressbücher 1889 als Kommis und 1891 als Musikalienhändler kennen. Von ca. 1890 bis ca. 1908 ist der Musikverlag Martin Cohen in Regensburg nachweisbar, der sich der Kirchenmusik, aber auch Original-Kompositionen für Harmonium, Liedern u.a. widmete. Der Verlagsbereich weltlicher Musik ging ca. 1906 an den Verlag Ernst Germann & Co. über, als dessen Prokuristen das Regensburger Adressbuch von 1906 Cohen bezeichnet. Möglicherweise zogen beide Verlage etwa um diese Zeit von Regensburg nach Leipzig um. Martin Cohen selbst ist nach 1908 in den Regensburger Adressbüchern nicht mehr zu finden. Den Kirchenmusik-Verlag Cohen übernahm 1921 Th. Cieplik in Beuthen.

2   Verlagskooperationen

Einem Reihen-Titelblatt des Verlages mit der Aufschrift Kirchenmusikalien aus dem Verlage Martin Cohen in Regensburg (Alphonse Cary’s Musikverlag, London & Regensburg) ist zu entnehmen, daß in den Jahren zwischen 1890 und 1904 eine wie auch immer geartete Beziehung zwischen beiden Verlagen bestanden haben muß. Der genannte Reihentitel listet anschließend 15 Messen auf. Soweit das bibliographisch feststellbar ist, handelt es sich dabei zum Teil um deutsche Ausgaben bei Cohen, die als englische Ausgaben bei Cary in London erschienen sind.

3   Literatur

Thomas Emmerig, Regensburger Verlagsbuchhandlungen als Musikverlage (1850-1950) (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte des Musikverlagswesens 3), Tutzing 2007, S. 235-241.