Schladebach 1/1856, Bd. 1

Dimmler, Anton, geb. am 14. Oct. 1753 zu Mannheim, wo er sich unter dem Hofmusikus Joseph Ziwina zum Hornisten bildete, bei Abt Vogler die Composition studirte, und darauf im Jahre 1774 als Hornist in der Hofkapelle angestellt wurde. Da er sich zugleich eine ausgezeichnete Fertigkeit auf dem Contrabaß erworben hatte, so erhielt er im J. 1778, bei Versetzung der Kapelle von Mannheim nach München, in letzterer Stadt die Stelle eines Contrabassisten; auch gehörte er damals schon unter die guten Guitarristen und Componisten für dies Instrument. Er war überhaupt ein fruchtbarer Componist; so hat er zu 185 Balleten die Musik geschrieben, und es sind von diesen anzuführen: „der erste Tod“, „der erste Schäfer“, „Medea“, „die Grazien“, „Ritter Amadis“; von seinen Opern und Operetten machten „der Guckkasten“, „die Schatzgräber“, „die Zobeljäger“ viel Glück zu ihrer Zeit. Außerdem hat er Streichtrio’s, Sinfonien, Quartetten, Concerte für verschiedenen Instrumente componirt, von denen jedoch das Meiste Manuscript geblieben ist. Wannner gestorben, ist nicht anzugeben, doch lebte er noch im J. 1815.