Eisenberg 1903

Ebert Franz, Dr., geboren in Aschaffenburg, bezog zuerst die Universität München, um hier wie in Würzburg Jura zu studieren. Nachdem er 1897 promoviert worden war, praktizierte er zuerst bei einem Rechtsanwalte in München (1897-1899), bis er sich beurlauben ließ, um sich der Künstlerlaufbahn zuzuwenden. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er in der städtischen Musikschule zu Aschaffenburg, wo er schon als Schüler in Konzerten mit Erfolg als Sänger auftrat. Später besuchte er die königliche Musikschule in Würzburg, machte dann mehrjährige Tonbildungsstudien in München und sang 1899 am Hoftheater daselbst Probe. Musikdirektor Porges empfahl ihn nach Bayreuth, und als man ihn daselbst gehört, wurde er in die sogenannte Wagnerschule aufgenommen, und bei den Bühnenfestspielen (1899) in den fünf Meistersinger-Aufführungen mit der kleine Partie des „Hans Schwarz“ betraut. 1900 trat E. nach erfolgreichem Probesingen als Bassist in den Verband des Hoftheaters in Stuttgart, wo er als „Ruggiero“ debütierte. Der junge Sänger hat sich bereits daselbst in Rollen wie „Sarastro“ etc. mit Glück versucht.