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Emmerig, Thomas, * 24. November 1948 München, Musikforscher, Komponist, Musikschriftsteller

1   Beruflicher Werdegang

Thomas Emmerig studierte 1971-1977 Musikwissenschaft und Germanistik in Regensburg und wurde nach dem frühen Tod von Hermann Beck 1985 bei Warren Kirkendale mit einer Dissertation über Wolfgang Joseph Emmerig (1772-1839), Komponist und Seminarinspektor von St. Emmeram in Regensburg promoviert. 1972-1980 organisierte er die Konzertreihen der Künstlervereinigungen Eckiger Kreis Regensburg, die er mitbegründet hatte, und Junge Akademie Regensburg. 1976-1992 war er als Mitarbeiter des Feuilletons der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg, 1978-1997 als Verlagslektor, seit 1986 auch als Redakteur der Zeitschrift Musiktheorie, im Laaber-Verlag tätig. Zwischen 1972 und 1995 entstanden zahlreiche Kompositionen: Kammermusik, Klavier- und Orgelmusik, Liederzyklen für Sologesang, Gesang mit Klavier bzw. mit Instrument oder Instrumentalensemble, Chor- und Orchesterwerke. Seit 1999 arbeitet er als selbstständiger Buchhersteller und freier Autor.

2   Schriften (Auswahl)

2.1   Bücher

Joseph Riepel (1709-1782). Hofkapellmeister des Fürsten von Thurn und Taxis. Biographie – Thematisches Werkverzeichnis – Schriftenverzeichnis (Thurn und Taxis-Studien 14). Kallmünz 1984.
Wolfgang Joseph Emmerig (1772-1839). Komponist und Seminarinspektor von St. Emmeram in Regensburg. Phil. Diss. Regensburg 1984 (maschr.).
Missa in dubio. Textbuch, Entstehungsgeschichte, Musikalische Gestaltung. Walchum 1988. (zusammen mit Peter Coryllis)
H. E. Erwin Walther (Komponisten in Bayern 36). Tutzing 1998. (zusammen mit Helmut Bieler, Eberhard Kraus und Werner Simon)
Regensburger Verlagsbuchhandlungen als Musikverlage (1750-1850) (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte des Musikverlagswesens 1). Tutzing 2000.
Regensburger Verlagsbuchhandlungen als Musikverlage (1850-1950) (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte des Musikverlagswesens 3). Tutzing 2007.
Feuchtinger & Gleichauf. Dokumente zur Geschichte der Regensburger Firma mit einem Blick auf die Verlage Franz Feuchtinger, Eugen Feuchtinger und Fritz Gleichauf, Regensburg 2009.
Max Jobst (Komponisten in Bayern 53), Tutzing 2010. (zusammen mit Helmut Bieler, Randolf Jeschek und Raimund W. Sterl)
„Der Fall ist nämlich etwas komplizierter als sonst üblich“. Versuch einer Annäherung an Persönlichkeit und Werk Heinrich Simbrigers (Eine Veröffentlichung der Heinrich-Simbriger-Stiftung), Regensburg 2012

2.2   Aufsätze

H. E. Erwin Walther und die "Optische Musik". "Audiogramme": Musikalisch strukturierte Grafiken des Amberger Komponisten – und ihre Interpretationen im Konzert, in: Neue Musikzeitung (Allgemeine Ausgabe) 33 (1984), Nr. 6. S. 44.
Von der "Emmeramischen Präbende" zum ,Königlichen Musik-Seminar von St. Emmeram". Aktenstücke zur Geschichte des Regensburger Seminars zwischen 1800 und 1830, in: Die Oberpfalz 71 (1983), S. 183-189, 204-211, 238-241.
Stille Musik. Ansätze zu einer kompositorischen Richtung, in: Musik in Bayern 27 (1983), S. 51-63.
Die Musik im Regensburger Dom vor der Verwirklichung der Reformpläne Proskes. Wolfgang Joseph Emmerig, Johann Baptist Weigl und Johann Evangelist Deischer und ihr Einfluß auf die Kirchenmusik in Regensburg bis 1852, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 124 (1984), S. 421-445.
Wolfgang Joseph Emmerig (1772-1839). Komponist und Seminarinspektor von St. Emmeram in Regensburg. Biographie – Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis – Schriftenverzeichnis, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 20 (1986), S. 367-542.
Ein "verschollener" Komponist. Auf der Suche nach Max Jobst und seinem Werk, in: Musik in Bayern 39 (1989), S. 97-117; Nachtrag in: Musik in Bayern 40 (1990), S. 82-84.
H. E. Erwin Walther zum 70. Geburtstag. Laudatio anläßlich der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Amberg, in: Musik in Bayern 43 (1991), S. 87-97.
Felix Hoerburger – der Komponist. Eine erste Annäherung, in: Musik in Bayern 56 (1998), S. 79-97.
Der "Eckige Kreis" und die "Junge Akademie" Regensburg. Steinchen im Mosaik der nordostbayerischen Musikgeschichte, in: Musik in Bayern 63 (2002), S. 105-156.
Strom und Ströme – Kopf und Körper. Eine Erinnerung an Josef Otto Mundigl (1942-1999) zum 60. Geburtstag, in: Musik in Bayern 64 (2002), S. 101-119.
Stille in der Musik und der "leere Raum" in der Zeichnung, in: Musiktheorie 19 (2004), S. 212-230.
Die Musik im Regensburger Dom unter den Kapellmeistern Fortunat Ferdinand Cavallo, Wenzeslaus Cavallo und Johann Evangelist Deischer. Personal, Repertoire und Ästhetik der Regensburger Kirchenmusik zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in: Musik in Bayern 67 (2004), S. 89-136.
Zur angewandten Ästhetik im Cäcilianismus. Ein Blick in die Quellen aus den Regensburger Verlagen Pustet und Coppenrath, in: Musikgeschichte Regensburgs, Regensburg 2006, S. 460-472.
Max Jobst (1908–1943). Ein Gedenkblatt zum 100. Geburtstag und ein Blick auf seine Musik für Streicher, in: Musik in Bayern 72/73 (2007/2008), S. 75-100.
Musik und Musikleben in Regensburg in den Jahren 1918–1933. Ereignisse – Erlebnisse – Erfahrungen, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 149 (2009), S. 361-376.
,Er ist einer der Sensibelsten unter den Modernen‘. Helmut Bieler zum 70. Geburtstag, in: Musik in Bayern 74 (2009), S. 149-175.
Der Geist der Musik und die geistige Kraft der Musik – Impulse für den Komponisten Widmar Hader, in: Wolfram Hader (Hg.), Cantus traductus. Festschrift zum 70. Geburtstag von Widmar Hader, Regensburg 2011, S. 12-22.

2.3   Editionen

Joseph Riepel: Symphony in E-flat major, in: Barry S. Brook (Hg.): Seven Symphonies from the Court of Thurn und Taxis (The Symphony 1720-1840 C VII), New York 1984, S. 1-31.
Felix Hoerburger: Volksmusikforschung. Aufsätze und Vorträge 1953-1984 über Volkstanz und instrumentale Volksmusik. Zum 70. Geburtstag des Verfassers, Laaber 1986. (zusammen mit Hans Eichiner)
Felix Hoerburger: Valle popullore. Tanz und Tanzmusik der Albaner im Kosovo und in Makedonien, hg. unter Mitarbeit von Adelheid Feilcke-Tiemann und Bruno Reuer, Frankfurt a.M. usw. 1993.
Felix Hoerburger: Über die Kegeloboe in der chinesischen Volksmusik, in: Jahrbuch für musikalische Volks- und Völkerkunde 15 (1994), S. 74-123.
Joseph Riepel: Sämtliche Schriften zur Musiktheorie (Wiener musikwissenschaftliche Beiträge 20), 2 Bände, Wien 1996.
Von Bayern nach Taiwan oder Von Unterdinxbichl zur paflakubischlbanischen Grenze. Felix Hoerburger und sein musikalisch-literarisches Werk (Regensburger Beiträge zur Deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft B 78), Frankfurt a.M. usw. 2001.
Musikgeschichte Regensburgs, Regensburg 2006.
Theorie und Analyse. Studien zum Werk Heinrich Simbrigers mit drei Erstveröffentlichungen aus dem Nachlass (neue wege – nové cesty. Schriftenreihe des Sudetendeutschen Musikinstituts 5), Regensburg: ConBrio 2011.
„Ich bin vor allem Komponist...“. Biographie und Werk Heinrich Simbrigers mit einer Erstveröffentlichung aus dem Nachlass und einer Tondokumentation (neue wege – nové cesty. Schriftenreihe des Sudetendeutschen Musikinstituts 6), Regensburg: ConBrio 2012.

3   Kompositionen (Auswahl)

Wandlungen (Peter Coryllis, Thomas Emmerig, Peter J. Ettl, Ernst R. Hauschka) für Alt, Bariton/Sprecher, Violine, Klavier und Schlagzeug (1975) – zusammen mit Werner Blau und H. E. Erwin Walther
... und scheue fremde Berührung (Peter J. Ettl, Maria Hammerle, Klaus Thanner) für Sopran, Violine, Oboe und Horn (1975)
Tagesangst – Zyklus nach Texten von Peter Jeremy Ettl für Sopran und Tasteninstrument (1976)
D-S-C-H – In Memoriam Dimitri Schostakowitsch für kleines Orchester (1976)
Credo In Unum Deum – Kantate für Sopran, Bariton, Sprecher, Chor, Instrumente und Elektronik (1975/76)
Bilder für Violine solo (1976)
-zarteclîche – 3 Stücke um ein Thema von W. A. Mozart für Flöte solo (1976)
kauderig (Felix Hoerburger) für Bariton und Klavier (1976)
Sous le froid de l’été (Xavier Alban Mazuet) – 3 Lieder für Alt, Flöte und Viola (1977)
Lasciatemi morire – Präludium und Fuge über die gleichnamige Komposition von Claudio Monteverdi für Streichtrio (1977/78)
Sechs Gesänge nach Texten von Rabindranath Tagore für Alt und Bariton solo (1978)
Vater unser (Peter Coryllis) für Männerchor, Choralschola und Tonband (1978)
Selbstgespräch für Kontrabass solo (1979)
Letzte Feste (Peter Coryllis) für Bariton, Viola und Violoncello (1980)
... danket alle... – Drei Sätze um den Choral "Nun danket alle Gott" für Orgel (1980)
Epitaph in memoriam Karl Amadeus Hartmann (Ingeborg Bachmann) für Alt, Flöte, Viola, Violoncello und Kontrabaß (1980)
Epitaph in memoriam Ingeborg Bachmann für Sopran und Klavier (1983)
Schnubigllandlerische Nostalgie – Kantate (Felix Hoerburger) für Mezzosopran, Flöte und Klavier (1987)
Missa in dubio (Peter Coryllis) für Bariton/Sprecher und vierstimmigen gemischten Chor a cappella (1985-1987)
Aria Valentinesca Cinese (Karl Valentin) per mezzo soprano e pianoforte (1992)
Beschwörung – Epitaph in memoriam H. E. Erwin Waltherfür Klavier (1995)