Mendel 1/1873, Bd. 3

Fischer, Karl Ludwig, deutscher Violinvirtuose und Dirigent von Ruf, geboren 1816 zu Kaiserslautern, bekundete schon frühzeitig ein bedeutendes Talent für Musik, welches eine treffliche Ausbildung erfuhr, so dass er bereits mit acht Jahren als Violinspieler unter aufmunterndem Beifall mit einem Rode’schen Concert auftreten konnte. Sechzehn Jahre alt studirte er auf’s Eifrigste beim Kapellmeister Eichhorn in Mannheim Musiktheorie und Composition, in Folge dessen er darauf als Musikdirektor an den Theatern in Trier, Köln, Aachen, Nürnberg und Würzburg mit Auszeichnung fungiren konnte. Im J. 1847 erhielt er die Kapellmeisterstelle in Mainz, welche er bis 1852 inne hatte, zu welcher Zeit er einen Ruf als Kapellmeister neben Marschner an das königl. Hoftheater zu Hannover erhielt. Nach Marschner’s Pensionirung im J. 1859 übernahm er die Funktion eines ersten Kapellmeisters, die er noch gegenwärtig mit hervorragendem Geschick ausfüllt. Auch als Componist brachte er es zu mehr als localer Beliebtheit: Instrumental- und grössere Gesangwerke von ihm, darunter “Meerestille und glückliche Fahrt” und “Kriegerscene”, aber ganz besonders seine einstimmigen Lieder und Compositionen für Männergesang wurden weithin in Deutschland vortheilhaft bekannt.