Schladebach 1/1856, Bd. 1

Fischer, Johann Karl Christian, ein in den Wissenschaften sowohl als besonders in der Kunst sehr thätiger und bemerkenswerther Mann, wurde geb. 1752 und war in seinen jüngeren Jahren Schauspieler, um 1791 sogar Director der Schweriner Hofschauspieler-Gesellschaft. Gegen 1795 aber entsagte er diesem Berufe und widmete sich ausschließlich den Künsten und Wissenschaften. Ohne bestimmte Anstellung wählte er Güstrow zu seinem Aufenthaltsorte, schrieb hier die bekannte Mecklenburgische Geistergeschichte, jene wahrhaft berühmt gewordenen Schauspieler-Predigten und mehreres Andere, das seinem schriftstellerischen Ansehen eine weite Verbreitung verschaffte; daneben war er als gründlich gebildeter Musiker nach allen Kräften bemüht, in seiner nächsten Umgebung die Kunst immer mehr in Aufnahme zu bringen, theils durch Lehre, theils durch Beispiel als geschmackvoller Klavier- und Orgelspieler. 1800 ward er sogar zum Organisten an der Pfarrkirche zu Güstrow gewählt. Mehrere wichtige und musikalische Werke, die er zu Herausgabe vorbereitete, ließ ihn der Tod, der ihn schon am 30 September 1807 überraschte, nicht vollenden.