Walther 1/1732

Franck (Michael) ein Kayserl. gekrönter Poet, und Schul-Collega zu Coburg, von Schleusingen gebürtig, hat an. 1657 das geistliche Harffen-Spiel, aus 30 vierstimmigen Arien und einem G. B. bestehend zu Coburg in 4to drucken lassen. War an. 1609 den 16 Marcii gebohren, erlernte an. 1625 das Becker-Handwerck in Coburg, wurde an. 1628 den 23 Octob. Meister zu Schleusingen, und trieb diese Profeßion daselbst 12 Jahr lang. Kam an. 1640 als ein Exulant, ganz arm und bloß, mit Weib und Kindern (wegen allzugrosser Kriegs-Belästigung) nach Coburg; wurde an. 1644 zu einem Praeceptore der beyden untern Classen daselbst angenommen, excolirte daneben die Music und teutsche Dicht-Kunst, brachte es auch hierinnen so weit, daß er nicht nur mit den berühmtesten Poeten meist poetische Brieffe wechselte, sondern ihn auch der vortreffliche Johann Rist, an. 1659 aus freyen Triebe den Poetischen Lorber aufsetzte, und ihn in den löblichen Elbischen Schwanen-Orden, unter dem Nahmen Staurophili, recipirte. Starb an. 1657 den 24 Sept. im 58ten Jahre seines Alters. unter sein Bildniß hat M. Samuel Scheiner, Pfarrer zu Walldorff, folgende disticha gesetzet: Praeceptor, Fidicen, Pistor, Cantorque, Poeta. / Dogma, chelyn, panes, cantica sacra, modos; / Doctus, jucundus, promptus, devotus, acutus, / Ingenio, digitis, mulcibere, ore, stylo: / Instillat, pulsat, pinsit, decantat & ornat, / En nostri, Michael Franeus, amoris onyx. S. die Unsch nachrichten an. 1725. pag. 90, sqq. Conf. Wetzels Lieder-Historie, P. 1. p. 276. sqq.