Schladebach 1/1857, Bd. 2

Händler, Johann Wolfgang, geb. zu Nürnberg in den achtziger Jahren des 17. Jahrh., studirte die Komposition und insbesondere den Contrapunkt bei Pachelbel, der ihn auch im Klavier- und Orgelspielen unterrichtete, und kam 1712 dann als Bassist in die Kapelle zu Würzburg, wo er bald darauf zum Hoforganisten ernannt wurde. In dieser Eigenschaft schrieb er Vieles für Kirche und Kammer, was sich des Beifalls des Bischofs zu erfreuen hatte, der ihn demzufolge auch zu seinem Hofkapellmeister ernannte. Dies aber erregte den Neid der damaligen italienischen Musiker in Würzburg in so hohem Grade, daß ihm sein Amt auf alle mögliche Weise verbittert und durch den vielen Verdruß darüber seine Gesundheit so sehr zerstört wurde, daß er schon 1742 starb. Ja es ging sogar die Sage, er sei gewaltthätig von jenen Neidern um’s Leben gebracht worden. Gedruckt sind von seinen Werken sehr wenige.