Schladebach 1/1857, Bd. 2

Heinlein, Paul, geb. zu Nürnberg am 11. April 1626, war der Sohn des berühmten Arztes Sebastian H., der ihn seines seltenen Talentes zur Musik wegen im Klavier- und Orgelspielen und auch auf anderen Instrumenten unterrichten ließ, zur weiteren Ausbildung 1646 nach Linz und München und 1647 endlich nach Italien schickte, wo er drei Jahre lang bei den berühmtesten Meistern die Komposition studirte. Nach seiner Rückkehr aus Italien ward er zuerst Rathsmusikus in Nürnberg, dann 1655 Organist an der Egidienkirche daselbst, 1656 Musikdirektor an der Frauenkirche und 1658 endlich erster Organist an der Hauptkirche St. Sebaldus. Man zählte ihn zu den kunstfertigsten Klavier- und Orgelspielern seiner Zeit. Auch schrieb er viele kleinere und größere Sachen für seine Instrumente, die ihrer Zeit sehr geschätzt waren, so wie viele Kirchensachen. Uebrig sind von seinen Kompositionen nur noch zwei Gelegenheitsmusiken, die Gerber in seinem neuen Tonkünstler-Lexikon mit ihrem ausführlichen Titel anmerkt. - H. starb am 6. August 1686.