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Holzbogen, Johann Georg, getauft 15. August 1727 Schwandorf, † 7. September 1775 (Eintner: November), München, (Totenregister der Frauenkirche München, Kurfürstlicher Hofmusikus), Geiger, Komponist, Konzertmeister

1   Biographie

Der Sohn des Franz Christoph Holzbogen, Kronenwirt zu Schwandorf, kam schon in jungen Jahren in die Landeshauptstadt und erwarb sich dort einen beachtlichen Ruf als Violinvirtuose, der ihm den Weg in die Hofmusik ebnete. Seit 1762 wirkte er als Konzertmeister beim Herzog Clemens Franz von Paula von Bayern (1722-1770), Vetter des Bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph (1727-1777), der ihm 1759 einen dreijährigen Studienaufenthalt in Italien gewährte. Holzbogen nutzte diesen eifrig und studierte unter anderem bei dem berühmten Geiger Giuseppe Tartini (1692-1770) an dessen Musikschule zu Padua. Nach dem Tode des Herzogs nahm Holzbogen eine wesentliche Stelle am kurfürstlichen Hoftheater ein. Zeitgenossen rühmen sein feuriges Violinspiel und seine strahlende Tongebung.

Der Münchener Hofmaler P. J. Horemans schuf 1772 ein Bildnis Hofmusicus mit Violine, das – wie eine Notiz in Lipowskys Musiklexikon beweist – Johann Georg Holzbogen etwa im Alter von 45 Jahren zeigt. Das Bild befindet sich in der Bayer. Staatsgemäldesammlung.

2   Werke

Divertimenti
Sinfonie in 4 Stb.
Trio für 2 Vl. u. Vcl.
Notturno gleicher Besetzung 3 Stb.

3   Literatur

Münster, Robert: J. G. Holzbogen. Ausstellungskatalog‚ Oberpfälzische Komponisten zur Zeit Mozarts, Regensburg 1963 (Staatl. Bibliothek).
Eitner, Robert: Biographisch-Bibliographisches Quellenlexikon. Bd. 5, Graz 1959, 195.
Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Kassel 1961, Bd. 3, 602; Bd. 15, 542.
Gerber, Heinrich Nikolaus: Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler. Leipzig 1790-1792.
Gerber, Heinrich Nikolaus: Neues historisch-biographisches Lexikon. 4 Bde., Leipzig 1812-1814.
Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham. Hg. vom Landkreis Cham, Jahresband 26, Cham 2009, 129ff.