Schilling 1/1836, Bd. 3

Holzbogen, Joseph, Violinist, starb als pensionirter Herzoglicher Cammermusikus zu München 1779. Burney, der ihn noch 1772 daselbst hörte, sagt in seinem Reise-Tagebuche über ihn: „H. besitzt eine große Fertigkeit in der Hand, zieht einen schönen Ton aus seinem Instrumente, und hat mehr Feuer, als man bei Jemand aus der Tartinischen Schule (H. war ein Schüler Tartini’s) erwartet, welche sich mehr durch Delicatesse, Ausdruck und sehr feinen Vortrag, als durch Lebhaftigkeit und Abwechslung auszuzeichnen pflegt. Dieser Mann schrieb sehr gut für sein Instrument, und spielte ein meisterhaftes Concert von seiner eigenen Arbeit.“ Dennoch ist unsers Wissens von allen seinen Werken keins gedruckt worden. Im Manuscript sind 6 Sinfonien, 6 Violintrio’s, 1 Terzett für Horn, Hoboe und Fagott, und 1 desgl. für Fagott, Violine und Baß von ihm bekannt.