Lütgendorff 2/1913

: Heringer (Hertinger), Jonas. – Füssen. 1626. 1642. Er scheint aus Hertingen oder Faulenbach nach Füssen gekommen zu sein, wo er am 18. Dezember 1622 als Meister in die Lautenmacherzunft aufgenommen wurde, nachdem er am 14. August des gleichen Jahres Regina Herb geheiratet hatte. Seine Werke zeichnen sich namentlich im Äußeren durch saubere Arbeit aus. Karl Meier in Schönbach besitzt eine Viola von ihm. Diese ist doppelt eingelegt, auf den Backen verziert und mit Öllack überzogen. Die Bruststärke der Decke beträgt 3 1/2 mm, die Länge des Korpus 44,5 cm, die untere Breite 27,7 cm, die vordere Breite 22 cm, Brust 15,5 cm, die Grifflänge 15 cm. Eine sehr originelle Viola (Maße; 44,7, 22, 27,7 cm) besitzt G. Siefert in Leipzig. Der Name erscheint auch hier auf einem schön gedruckten Zettel "Heringer" – doch könnte die Form Hertinger die ursprüngliche sein. Die Wölbung ist flach, der Ton groß und edel, der Lack rötlich-gelb; die F-Löcher erinnern an Maggini, wie die Viola überhaupt einer Brescianer Arbeit ähnlich sieht.