bmlo.de/h2321/A1
Hader, Widmar, * 22. Juni 1941 Komponist

1   Herkunft und Ausbildung

Die mährische Herkunft seiner Eltern und sein böhmischer Geburtsort bezeichnen den physischen ebenso wie den geistigen Ausgangspunkt des Lebensweges Widmar Haders, der am schicksalsträchtigen 22. Juni 1941, dem Tag, an dem der Krieg mit Russland begann, in Elbogen an der Eger geboren wurde. Nach dem Ende des Krieges konnte er im April 1946 mit seiner Mutter und zwei Geschwistern die Stadt verlassen und schließlich seinen Vater wiederfinden, der zu dieser Zeit nach der Entlassung aus russischer Kriegsgefangenschaft in Bad Reichenhall lebte. Zunächst besuchte Hader in Bad Reichenhall die Volksschule und das Karlsgymnasium. Bereits als Schüler beschloss er, Komponist zu werden, und verfolgte dieses Ziel mit einer Schauspielmusik für ein abendfüllendes Theaterstück seines Mathematiklehrers Karl Welser. Als Freunde die Noten Cesar Bresgen am Mozarteum vorlegten, ließ dieser anfragen, ob Hader bei ihm Komposition studieren wolle. Nach der Schulzeit ging Hader also 1960 nach Salzburg zu Bresgen und Friedrich Neumann. Bereits 1961 erhielt er den Sudetendeutschen Kulturpreis für Musik. Im selben Jahr wechselte er nach Stuttgart und studierte dort bis 1965 Schulmusik und Komposition bei Karl Marx bis zur künstlerischen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien sowie anschließend in München bis 1967 Politologie und Philosophie bis zur wissenschaftlichen Prüfung für das Fach Sozialkunde. 1966 heiratete er seine Frau Ingrid.

2   Beruflicher Werdegang

1968 kehrte Hader mit seiner jungen Familie nach Stuttgart zurück und war dort bis 1990 als Komponist, Musiklehrer am Wilhelms-Gymnasium Stuttgart-Degerloch, Chor- und Orchesterleiter sowie als externer Lehrer für Tonsatz und Gehörbildung an der Kirchenmusikschule Rottenburg tätig. Neben seiner pädagogischen und kompositorischen Arbeit sammelte er seit den 1960er Jahren biographisches und musikalisches Material zu deutschen Musikern und Komponisten aus den böhmischen Ländern. 1972–1992 war er Leiter der Südmährischen Sing- und Spielschar; 1975 erhielt er den Förderpreis zum Johann-Wenzel-Stamitz-Preis der Künstlergilde e.V.; 1977–1985 leitete er die Veitskirchenkonzerte in Stuttgart, 1978–2007 die alljährlich stattfindenden Sudetendeutschen Musiktage und deren Sinfonieorchester in Rohr in Niederbayern; 1980 wurde er mit der Adalbert-Stifter-Medaille und 1988 mit dem Südmährischen Kulturpreis ausgezeichnet. 1987 erreichte ihn der Ruf in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste, deren Vizepräsident er heute (2012) ist. 1990 begründete er die bis 2006 existierenden Elbogener Orgelfeste.

Die ,sanfte‘ oder ,samtene‘ Revolution des Jahres 1989, die sich in die Kette der weitgehend gewaltlosen Umstürze Mitteleuropas einfügte, mit denen die 40jährige Ära des Ostwestkonflikts zu Ende ging, öffnete nicht zuletzt für den Bereich des deutsch-tschechischen Kulturaustausches unerwartete Perspektiven und Möglichkeiten. [...] Auch für Widmar Hader stellte diese Zeit die entscheidende Phase seiner beruflichen Tätigkeit dar. Geprägt vom Erlebnis der Zwangsaussiedlung [...] war für ihn der Bezug zur verlorenen Heimat ein ständiger Lebensbegleiter. Sein Schwerpunkt lag jedoch nicht in der politischen Verbandsarbeit, sondern in der Umsetzung seiner musikalischen Begabung [...]. 1988 [...] nahm Hader an der großen Kunstausstellung teil, die Otto Herbert Hajek in der Prager Nationalgalerie mit einer Auswahl seiner Werke gestaltete. Hader zählte [...] zu den geladenen Gästen [...]. Mit diesen Erfahrungen und Kenntnissen ausgestattet, war er geradezu prädestiniert, eine jener Institutionen zu leiten, die für den deutsch-tschechischen Kulturaustausch eine tragende Rolle spielen sollten. Bereits 1990 erhielt Hader das Angebot, in Regensburg das Sudetendeutsche Musikinstitut als Gründungsdirektor aufzubauen. Das war die Möglichkeit, auf die er gewartet hatte (Becher in Cantus traductus 2011, S. 200f.).

Im November 1990 übernahm Widmar Hader seine neue Aufgabe. Das neugegründete Sudetendeutsche Musikinstitut (Träger Bezirk Oberpfalz) in Regensburg wurde am 6. April 1991 offiziell eröffnet, 1995 schloss es einen Partnerschaftsvertrag mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Masaryk-Universität Brünn. Aus der intensiven Tätigkeit der ersten Jahre ragt insbesondere die Erarbeitung des zweibändigen Lexikons zur deutschen Musikkultur – Böhmen, Mähren, Sudetenschlesien hervor, das im Jahre 2000 veröffentlicht worden ist. 1996 wurde Hader mit dem Großen Sudetendeutschen Kulturpreis und 2002 mit dem Bayerischen Nordgaupreis ausgezeichnet. Im Jahre 2006 gab er die Leitung des Instituts ab und trat in den verdienten Ruhestand. Für sein erfolgreiches Wirken wurde ihm 2011 zurecht das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2012 erhielt er den Preis Brückenbauer – Stavitel mostu des Centrum Bavaria Dohemia.

3   Würdigung des Gesamt-Schaffens

Wenn man den musisch Genialen – und unser Preisträger ist auf seine Art genial – oft eine Doppelbegabung nachsagt, dann trifft das auch auf den Künstler Widmar Hader zu. Denn eine seiner vorzüglichsten Eigenschaften neben den rein musikalischen ist die: für eine Sache zu stehen und Gerechtigkeit zu befördern. Und hierin liegt wohl auch der Kern seines erfolgreichen Werdeganges und eines fruchtbaren Wirkens für Völkerverständigung, insbesondere bei der Aussöhnung zwischen Tschechen und Deutschen (Fuchs 1996, S. 174). Wenn man nach wichtigen Anregern und Impulsgebern für sein kompositorisches Werk sucht, stößt man auf drei Stichworte: die griechische Antike, die Mystik des Angelus Silesius sowie die böhmisch-mährische Kulturtradition. Unübersehbar ist, dass sie nicht voneinander zu trennen sind, sie verbinden und beeinflussen einander vielmehr auf vielfältige Weise. Sie bilden gemeinsam etwas Ganzheitliches und entsprechen darin der Weltsicht des Komponisten.

4   Werk

4.1   Kompositionen

4.1.1   Bühnenmusik

4.1.1.1   Oper

JAN HUS oder: Die gewendete Zeit, Große Oper in 3 Akten (Text: Rudolf Mayer-Freiwaldau) (1999)

4.1.1.2   Ballettmusik

Ein Lied vom Menschen für Holzbläserquintett und Klavier (1985), Schott / Astoria
Trauertanz (Hommage à Käthe Kollwitz) für Violine, Violoncello und Klavier (2011), Laurentius

4.1.2   Instrumentalmusik

4.1.2.1   Orchestermusik

Die betrunkene Maus, Suite nach einem ägyptischen Märchen (1961)
sinfonia animale mit alten deutschen Sprüchen aus dem „gepfefferten Sprüch Beutel“ des Fritz Scheffel für kleines Orchester (1970), Laurentius
nomoi für Streichorchester und Schlagzeug (1973), Schott / Astoria
Prozessionstheater aus dem 1. Akt der Oper JAN HUS für großes Orchester (1999), Ricordi
horra nigunim, Sieben jüdische Tanzweisen für Streichorchester (2000), Laurentius
Scherzo grotesko mit Augsburger Fugerei über zu traurige Stücke für Streichorchester (2003)
Trauermusik für großes Orchester und gemischten Chor ad lib. (2006), Laurentius

4.1.2.2   Soloinstrument(e) mit Orchester

Kammerkonzert für Streichorchester mit Solo-Streichquartett (1961)
Kammerkonzert für Horn und Streichorchester (1963)
Divertimento, Hommage à Alfred Kubin für Trompete und Streichorchester (1977), Schott / Astoria
Cantus traductus für Posaune und großes Orchester (1983), Schott / Astoria
Post Horn Sennett für englisches Posthorn (in As) und großes Orchester (1983), Schott / Astoria
Flourish Sennett für zwei englische Posthörner (in A und As) und großes Orchester (1983), Schott / Astoria
Ach Gott gieb Fried für Posaune und Streichorchester (1989)
Considerationes de pace für Orgel und großes Orchester (2000), Schott / Astoria

4.1.2.3   Kammermusik

Buchenländer Suite für Streichquartett (1968), Laurentius
Trio für Flöte, Klarinette und Fagott (1970), Edition Molinari
Antizipation für Altsaxophon allein (1971), Schott / Astoria
Fünf Stücke für Flöte und Orgel manualiter mit Expressionspedal (oder Schweller) (1971)
Sonatine für ein Melodieinstrument (Flöte, Violine, Oboe oder Klarinette) und Gitarre (1971)
Introduktion und Variationen über ein Thema von Johann Wenzel Stamitz für Violine und Violoncello (1975)
Suite nach südmährischen Volksweisen für Blockflötenquartett (SATB) oder andere Instrumente (1977), Noetzel / Heinrichshofen
Sentenz für Violine und Cembalo (Klavier oder Orgelpositiv) (1979), Laurentius
Das Martyrium des heiligen Veit für Holzbläserquintett (1980), Schott / Astoria
Fünf Miniaturen für Cymbal (1980)
Serenade für Flöte und Altflöte (oder Violine) (1980)
Fünf Arietten für Oboe solo (1984)
Duo für zwei Hörner (1985)
Sonata à 2 für Gitarre und Cembalo (1985) bzw. E-Gitarre und Orgel (1972)
Bicinium über das Lied der Buchenlanddeutschen („Traute Welt…“, Melodie von K. G. Bettmann) unter Verwendung des Volksliedes „Der Schiffmann“ („Ich habe einen Vater, der mich liebet sehr“) aus dem buchenländischen Satulmare für zwei Melodieinstrumente (1987)
Numina für Flöte, Gitarre, Viola und Violoncello (1987), Schott / Astoria
Fylgie für Flöte solo (1988)
Komos für Gitarre und Schlagzeug (1989)
Bukolische Szene für Altblockflöte und Klavier (1996), Edition Molinari
Vitus-Sonate Nr. 1 für Violoncello (oder Posaune) und Orgel (1998)
Aufklang für Streichquartett (oder Streichorchester) (2003), Laurentius
Mährischer Sommer für Streichquartett (oder Streichorchester) oder Blockflötenquartett (oder Blockflötenensemble) (2003), Laurentius
Signaturen für Klarinette und Streichquartett (2004), Laurentius
Quellenmusik für Holzbläserquintett (2005), Laurentius
Mährische Duette für Violine und Viola (2006)
Wandlungen Ein Satz für Streichquartett (2007), Laurentius
Aufbrüche (zu dem Gedicht „Zum Neuen Jahr“ von Adalbert Stifter, 1830) für zwei Violinen (2008), Laurentius
Vier Stücke für Violine (oder Viola) solo (2008), Laurentius

4.1.2.4   Musik für Blechbläser

Duett für Trompete und Posaune (1968), Bosse
Quintett für drei Trompeten (oder zwei Trompeten und Horn) und zwei Posaunen (1969), Laurentius
Festliche Intrade nach einer Tauffanfare für eine Mädchentaufe aus Eger für Trompete und Orgel (1976)
Sonata monasteriensis für vier Trompeter und einen Pauker in der Mitte (1976), Schott / Astoria
Festfanfare nach Themen von W. A. Mozart für Trompete, Horn und Posaune (1977), Laurentius
Sonata Sancti Clementis für Trompete und Orgel (1978)
Sonata über „Erschienen ist der herrlich Tag“ für Clarinhorn bzw. Flügelhorn oder Trompete und Orgel oder Streichorchester (1980), Schott / Astoria
Fünf Pentagramme für Clarinhorn oder Flügelhorn, zwei Trompeten und zwei Posaunen (1981)
Sonata venatoria für Clarinhorn oder Flügelhorn und Streichquartett (1983), Schott / Astoria
Canzona für drei Posaunen (1985), Laurentius
Drei Fanfaren für sieben Trompeten (1988)
Sibyllenbader Fanfare für drei Trompeten und drei Posaunen (1997), Edition Molinari
Stadtsignale für drei Trompeten und drei Posaunen sowie Pauken ad lib. (1997), Editio Bärenreiter Praha
Vitus-Sonate Nr. 1 für Violoncello (oder Posaune) und Orgel (1998)

4.1.2.5   Orgelmusik

Fragen für Orgel (1972)
Choralvariationen über „Als Jesus von seiner Mutter ging“ für Orgel (1975)
Sonata Sancti Clementis für Trompete und Orgel (1978)
Sonata venatoria für Clarinhorn und Orgel (1983), Schott / Astoria
Präludium, Graduale und Postludium über „Os iusti“ zum Fest des hl. Franz von Assisi für Orgel (1989)
Heil’ger Herzog Wenzel, Orgelchoral (1990)
Meditation über das Sarkander-Lied (Kremsier 1918) für Orgel (1995)
Gersdorfer Partita für Orgel (mit gemischtem Chor ad lib.) (1996)
Vitus-Sonate Nr. 1 für Violoncello (oder Posaune) und Orgel (1998)
Lambarene für Orgel (1999)
Versette über „Salve, Regina“ für Orgel (2000)
Mystische Betrachtungen nach Sinnsprüchen aus dem „Cherubinischen Wandersmann“ von Angelus Silesius (Johannes Scheffler) für Orgel manualiter (oder Klavier) (2000/01), Laurentius
Evocatio Sancti Viti (nach der Sequentia Sancti martyris Viti) für Orgel und Choralschola (2002)

4.1.2.6   Klaviermusik

Elbogener Klavierbüchlein (1962/1982), Schott / Astoria
Sternentanz aus der „Reichenhaller Salzkantate“ (1966)
Fünf Legenden (1972), Schott / Astoria
Passacaglia ex E (1981); Schott / Astoria
Elogio schizzato (1986)
Aubade und Scherzo (2008), Laurentius

4.1.3   Vokalmusik

4.1.3.1   Solo-Gesang mit Orchester

Die Mondleiter (Katja Hajek) für Sopran, Tenor und Streichorchester (1986/87), Schott / Astoria
Lebensläufe (Radek Fridrich) für Bariton und großes Orchester (2003), Laurentius
Der Dir bestimmte Pfad (Rudolf-Mayer-Freiwaldau) für Sopran und Zither-Orchester (2009/10)

4.1.3.2   Solo-Gesang mit Instrument(en)

Senna Hoy (Else Lasker-Schüler) für Frauen- und Männerstimme, Flöte und Violine (1964)
Anrufung des Mondes (Ilse Tielsch ) für Mezzosopran, Bass und Klarinette (1973)
Mahnung (Ilse Tielsch) für Frauen- und Männerstimme, Flöte und Violine (1981)
So verschieden (Annette Riedlinger) für Sopran und Viola (1987)
Podzim v Itálii / Herbst in Italien (Anastaz Opazek / Franz Peter Künzel) für Sopran, Flöte und Violine (1993)
Beatrice (Anastaz Opazek / Franz Peter Künzel) für Sopran, Flöte und Violine (1995)
Poušt židovská / Wüste Judäa (Anastaz Opazek / Franz Peter Künzel) für Sopran, Flöte und Violine (1995)
Hora Tábor / Berg Tabor (Anastaz Opazek / Franz Peter Künzel) für Sopran, Flöte und Violine (1995)
Israelská vojacka / Israelische Soldatin (Anastaz Opazek / Franz Peter Künzel) für Sopran, Flöte und Violine (1995)
Lied vor Schnecken zu singen (Ilse Tielsch) für Sopran und Violine (1995)
Schlüssel / Klice (Ilse Tielsch / Alena Bláhová) für Sopran und Violine (1996)
Aphorismen (Rudolf Mayer-Freiwaldau) für Sprecher und Flöte (2001), Laurentius
Der Fluss der Liebe (Rudolf Mayer-Freiwaldau nach dem Tao des Laotse) für Sopran und Flöte (2005), Laurentius
Einsamer Wolf (Dietmar Scholz) für Singstimme, Violine, Violoncello und Klavier (2008), Laurentius
Irisches Diptychon (Angela Kreuz) für Singstimme, Violine, Violoncello und Klavier (2008), Laurentius
Soziales Abzählen (Linda Wortmann) für Flöte und Sprecher (2004)
Wir Menschen auf Erden (Paracelsus) für Sopran und Altquerflöte (2011), Laurentius

4.1.3.3   Solo-Gesang mit Klavier

Zeit der Sanduhren, Zyklus (Josef Kempf) für tiefe Stimme und Klavier (1976), Ries & Erler
Lieder der Nacht, Zyklus (Josef Kempf) für mittlere Stimme und Klavier (1990)
Liebesglück und Liebesleid, Zyklus (indische Lyrik) für Sopran und Klavier (2005), Laurentius
Stiftergesänge, Zyklus (Adalbert Stifter) für mittlere Stimme und Klavier (2005), Laurentius
Tochter der Sonne, Zyklus (afrikanische Lyrik) für Singstimme und Klavier (2006), Laurentius
Brennender Balsam, Epische Ballade zum 600-jährigen Jubiläum der Universität Leipzig (Ursula Haas) für mittlere Singstimme und Klavier (2009), Laurentius
Der Dir bestimmte Pfad, Zyklus (Rudolf-Mayer-Freiwaldau) für hohe Stimme und Klavier (2009/10)
Drei Liebeslieder (Galsan Tschinag) (2011), Laurentius

4.1.3.4   Solo-Gesang mit Orgel

Hör meinen Protest (Ernesto Cardenal) für Sänger (Bass), Trompete und Orgel (1970), Bosse
Gott steht neben mir (Psalm 11, Vulgata 10 in der Übertragung von Severin Schneider) für mittlere Stimme und Orgel manualiter (1975)
Herr Gott, du bist unsre Zuflucht für und für, Solokantate (Psalm 90) für Sopran, Violine und Orgel (1984)
An Maria (Hildegard von Bingen) für hohe Stimme und Orgel manualiter (2008)

4.1.3.5   Chor a cappella

Lied, kling auf aus der Zeit (Herbert Wessely), Kanon zu drei Stimmen (mit einem zweistimmigen Ostinato ad lib.) (1962)
Oxn-Kanon (nach einer südmährischen Weinkellerinschrift) für drei Stimmen (1969)
Aufstecknase (Herbert Wessely) für fünfstimmigen gemischten Chor (1970), Schmidmusic
U am frei bin i gånga, Sechs Liebeslieder aus dem Egerland für vierstimmigen gemischten Chor (1975)
Sechs Chorlieder (Egerländer Mundartgedichte von Otto Zerlik) für vierstimmigen gemischten Chor (1976)
Vier Strophen Binsenweisheit (Hellmut Walters) für vierstimmigen gemischten Chor (1976)
Die auf den Herrn vertrauen (Psalm 125 / Severin Schneider) für vierstimmigen gemischten Chor (1977), Laurentius
Zwei blinde Musikanten (Jirí Wolker / Josef Mühlberger) für dreistimmigen gemischten Chor (1979), Schmidmusic
Singe Orpheus (Josef Kempf) für vierstimmigen gemischten Chor (1980)
Sommermorgen (Marie von Ebner-Eschenbach) für vierstimmigen gemischten Chor (1980)
Vögel (Ilse Tielsch) für vierstimmigen gemischten Chor (1987)
Grüntext (Ilse Tielsch) für vierstimmigen gemischten Chor (1988)
Erwarte die Zeit (Rudolf Mayer-Freiwaldau) für vierstimmigen gemischten Chor (1989), Schmidmusic
Musica maxima (Jan Amos Comenius), Kanon zu drei Stimmen (1989)
Erde, Sonne für vierstimmigen gemischten Chor (1991)
Wer kann allen richtig singen? (Walther von der Vogelweide) für Männerchor (1995), Laurentius
Zwölf Makkaronische Lieder aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien in Sätzen für vierstimmigen gemischten Chor (1996), Laurentius
Drei Abendlieder (Christian Morgenstern) für vierstimmigen gemischten Chor (1997)
Dulcis et rectus, Graduale für das Fest des allerheiligsten Herzens Jesu für dreistimmigen Frauen- oder Männerchor (1997)
Stilles Reifen (Christian Morgenstern) für Solo-Sopran und Männerchor (1997)
Der Wagen rollt (Fu Hsüan, China 217-273 n. Ch. / Peter Olbricht) für vierstimmigen gemischten Chor (1998)
Des Kaisers Macht, Lied der Alten beim Schlagholzspiel (chinesisch) für sechsstimmigen gemischten Chor (1998)
Heimliche Liebe (Altes Lied aus Tschu, China, 4.-3. Jahrhundert v. Chr. / Richard Wilhelm) für vierstimmigen gemischten Chor (1998)
Lied der Sonne (Christian Morgenstern) für vierstimmigen gemischten Chor (1998)
Schlußstein (Herbert Wessely) für vierstimmigen gemischten Chor (1998), Laurentius
Zuversicht (Martin Grill) für vierstimmigen gemischten Chor (1999)
Das Licht der Lichter (Angelus Silesius) für vierstimmigen gemischten Chor (2001), Laurentius
Lignum habet spem (Buch Hiob 15,7) für vier- bis achtstimmigen gemischten Chor (2001), Laurentius
Umerdum blüah r und blüah (Karl Bacher) für vierstimmigen gemischten Chor (2002)
O heilsamer Weg (Hildegard von Bingen) für vierstimmigen gemischten Chor (2008), Laurentius
Tiefe Freude erfüllt uns (Severin Schneider) für vierstimmigen gemischten Chor (2008), Laurentius

4.1.3.6   Chor mit Begleitung

Vier Gesänge (Herbert Wessely) für gemischten Chor und kleines Orchester (1962)
Reichenhaller Salzkantate, szenische Kantate (Karl Welser und alte Volksdichtungen) für Kinderchor, gemischten Chor, Solo-Tenor, Kinderballett und Orchester (1966)
Der Znaimer Keltertanz, szenische Kantate (Herbert Wessely), für Soli, gemischten Chor, Tanzgruppe und Streichorchester (1971)
Der Wassermann von der Thaya, szenische Kantate (Herbert Wessely) für Soli, gemischten Chor und kleines Orchester (1972)
Wäre der Herr nicht für uns eingetreten (Severin Schneider) für gemischten Chor und Orgel (1974), Merseburger
Vater unser (deutscher Text von 1521, St. Zeno, Bad Reichenhall) für gemischten Chor und Orgel (1986), Schott / Astoria
Mortales für Bariton solo, gemischten Chor (Solo-Sopran ad lib.), zwei Violoncelli und Orgel (2000)
Des Schöpfers Ruh, Diptychon (Angelus Silesius) für gemischten Chor, Orgel, Pauken und Schlagzeug (2002)

4.2   Aufsätze (Auswahl)

Cantus traductus – Fragen eines Komponisten zur Rezeption des „Böhmischen“ im XX. Jahrhundert, in: Hudba a její posluchaci (Musik und ihre Hörer), sborník z konference porádané v Plzni ve dnech 8. a 9. listopadu 1994, hg. von Vlasta Bokuvková, Pilsen 1994, S. 45–62
„Gott erhalte...“ – Gedanken zu einer Hymne, in: Wenn es nicht Österreich gegeben hätte.... [Colloquium], hg. von Petr Macek (Musikwissenschaftliche Kolloquien der Internationalen Musikfestspiele in Brno 31), Praha 1997. S. 174–179
Die Wiederkehr buchstabieren... – Persönliche Anmerkungen zur sudetendeutschen Komponente der Musik aus den Böhmischen Ländern nach 1968, in: Die Musikentwicklung nach 1968/69. Im Vorzeichen einer Überlebensphilosophie der Neuen Musik? [Colloquium], Brno 29.9.–1.10.1997 (Musikwissenschaftliche Kolloquien der Internationalen Musikfestspiele in Brno 32/33), hg. von Petr Macek, Praha 1999, S. 78–83
Variationen über das Pfingstlied von Theodor Veidl. Eine sudetendeutsch-tschechische Gemeinschaftskomposition, in: Die Musikentwicklung nach 1968/69. Im Vorzeichen einer Überlebensphilosophie der Neuen Musik? [Colloquium], Brno 29.9.–1.10.1997 (Musikwissenschaftliche Kolloquien der Internationalen Musikfestspiele in Brno 32/33), hg. von Petr Macek, Praha 1999, S. 230–232
Eine Perle in der Stadt Regensburg – Das Sudetendeutsche Musikinstitut (SMI) des Bezirks Oberpfalz wird 10 Jahre alt, in: Sänger- und Musikantenzeitung 44/2 (2001), S. 128–130
The New and Musical Archaeology. Thoughts on the Occasion of the Bach and Schweitzer Year 2000, in: Bach 2000. Music between Virgin Forest and Knowledge Society (Compostela Prize 2), edited by Jirí Fukac, Santiago de Compostela 2002, S. 31–37
Johannes Bammer (1888-1988) und die neue Musik in der Ersten Tschechoslowakischen Republik, in: New Music in the „New“ Europe 1918–1938: Ideology, Theory, and Practice (Colloquium Musicologicum Brunense 38), 2003, edited by Geoffrey Chew, Praha 2007, S. 120–124
Das Licht der Lichter. Erfahrungen mit Musik und Kunst nach Angelus Silesius, in: Karl Helmut Bayer (Hg.), Identität (Schriften der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste 30), München 2010, S. 81–93

4.3   Diskographie

Gott steht neben mir, Das neue Konzert, Pan-Verlag, LP OV-50
Brennender Balsam, Brennender Balsam: Beiträge der Klasse der Künste und Kunstwissenschaften der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, CD House-Master-Records (LC 05699) HOA 251743
Elbogener Klavierbüchlein, Passacaglia ex E, Robert Fabia Schneider, Klavier, Beziehungen, CD BAL 9301

5   Literatur

Torsten Fuchs, Laudatio auf Widmar Hader, in: Sudetenland 38 (1996), S. 174–176.
Klaus-Peter Koch, Artikel Hader, Widmar, in: Lexikon zur deutschen Musikkultur. Böhmen, Mähren, Sudetenschlesien, hg. vom Sudetendeutschen Musikinstitut, München 2000, Bd. 1, Sp. 871–876.
Cantus traductus. Festschrift zum 70. Geburtstag von Widmar Hader, hg. im Auftrag des Sudetendeutschen Musikinstituts von Wolfram Hader, Regensburg 2011.