Schladebach 1/1857, Bd. 2

Joneck, 1) Michael, Klavierinstrumentenmacher zu Würzburg, geboren daselbst am 14. Mai 1748 und in dem dortigen Ober-Zeller-Kloster erzogen, wo er auch die Anfangsgründe im Klavierspielen, meist durch eigenen Fleiß, erlernte, kam auf den Gedanken, Instrumentenmacher zu werden, durch den Mangel eines Instruments, den er bei seiner großen Liebe zum Klavierspiele drückend fühlte. Er verließ deshalb das Kloster und trat bei einem Instrumentenmacher in die Lehre. Schon gegen 1770 hatte er an 200 Klaviere verfertigt, die in jener Zeit zu den besseren gezählt wurden. Auch mit der Fortepiano-Baukunst beschäftigte er sich später und verfertigte u. A. einige Flügel mit Flötenwerk. Zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts übergab er seine Fabrik seinem Sohne und Schüler - 2) Joseph J., der auch bei Walther in Wien längere Zeit in Kondition gestanden hatte. Die Bekanntmachung der Uebernahme der väterlichen Fabrik erließ er im J. 1807, als er schon mehrere treffliche Flügel und Fortepiano’s auf eigene Rechnung versandt hatte. Jetzt sind freilich seine Instrumente verschollen, so beliebt sie auch in den ersten Decennien unsres Jahrhunderts waren.