Schilling 1/1837, Bd. 4

Jungbauer, Ferdinand Cölestin, geboren zu Grätersdorf im Bairischen walde am 6ten Juli 1747. Gönner und Wohlthäter machten es ihm möglich, sich den Wissenschaften und zugleich auch, seiner Lieblingsneigung zu Folge, der Musik zu widmen. Diese seine musikalischen Talente beförderten seine Aufnahme in den Benedictiner-Orden des ehemaligen Stifts Nieder-Althay, wo er auch schon mehrere glückliche Versuche der Kirchen-Composition machte. Ungleich thätiger darin war er aber später als Professor am Gymnasium Amberg, und zuletzt, seit 1811, als Pfarrer zu Groß-Mehring bei Ingolstadt, wo er um 1818 starb. Er componirte viele deutsche Lieder mit Pianoforte-Begleitung, auch Kirchenlieder und Choräle, wie z. B. „Herr Gott, dich loben wir“; ferner mehrere deutsche Messen, Vespern, Litaneien für eine und mehrere Stimmen; ein deutsches Miserere nach Mendelssohn, Stabat Mater nach Wielands Uebersetzung u. dergl. m., was sich durch Reinheit des Satzes und ausdrucksvolle Melodie auszeichnet, daher aus besonders in seiner nächsten Umgebung viele Freunde gefunden hat.