Neubert 1/1905

Kaim, Franz, Dr. phil., Hofrat, Schriftsteller, Begründer u. Leiter des Kaimschen Musikinstituts, München, Prinz-Ludwig-Straße 2. * 13. Mai 1856 zu Kirchheim u. Teck in Württemberg (verh. seit 28. März 1892 mir Karola, geb. Freiin Schirndinger von Schirnding), der Sohn des Hofpianofortefabrikanten Franz Kaim, studierte Philologie, war als Dozent an der polytechn. Hochschule zu Stuttgart tätig und veröffentlichte: „Shakespeares Macbeth“ 1888, „Der Messias“, Festspiel 1903. Er gründete 1891 die Kaimkonzerte in München. Im Jahre 1893 folgte diesen die Gründung des Kaimorchesters und die Erbauung eines eigenen Saales. Diese Konzerte sind zu großer Bedeutung gelangt und bisher von ausgezeichneten Dirigenten wie: Herman Zumpe, Ferdinand Löwe und Felix Weingartner (seit 1898) geleitet worden. Außer diesen großen Konzerten führte K. auch Volkssymphoniekonzerte ein, die bis jetzt von Siegmund von Hausegger, Dr. Georg Dohrn und Peter Raabe als Dirigenten geleitet worden sind. Das K.-Orchester hat ausgedehnte Konzertreisen durch ganz Deutschland, Holland, Österreich und Italien unternommen.