Lipowsky 1811

Knittelmair, (Lampert): Knittelmair, (Lampert), ein Schullehrers Sohn von Konzell, wurde den 13. März 1769 geboren. Anfangsgründe in den Wissenschaften und in der Musik erhielt er im Kloster-Seminar zu Oberaltaich, und setzte dann seine höhere Studien zu Straubing und Salzburg fort. Im J. 1791 legte er die Ordensgelübde zu Oberaltaich ab, und mußte sich hierauf, vom J. 1796 angefangen, dem Lehramte sowohl im Seminar des genannten Klosters, als auch an den Schulhäusern zu München und Straubing abwechslend widmen. Da er eine vorzügliche Neigung zur Musik und selbst zur Tonsetzkunst in sich fühlte, so wagte er, ohne alle Anleitung, Versuche in der musikalischen Komposition. Das Studium der Partituren, und eigenes Nachdenken über Tonsetzkunst waren seine ganze Hilfe. Oeffentlich wurden von seiner Komposition zu Regensburg durch den Stich bekannt, und mit sehr vielem Beifalle aufgenommen: a) eine deutsche Messe. b) X. Lieder zum Klavier. c) IV. Ouvertüren von Mozarts Opern, nämlich der Schauspiel-Direktor; die Entführung aus dem Serail; die Hochzeit des Figaro, und Idomeneo auf vier Hände für das Klavier arrangirt. d) XI. Variationen für das Klavier. e) Die Nachtigall, ein Lied für das Klavier. f) IX. deutsche Tänze (Allemands) für das Klavier. g) Das Lob der Tugend, ein vierstimmiges Lied. h) XII. deutsche Tänze für das Klavier. i) VI. Pieces à 4 mains pour le Clavecin. k) VI. Walses pour le Clavecin. Ausserdem verfertigte er noch verschiedene größere und kleinere musikalische Kompositionen, welche alle zeigen, wie vieles Genie, Fleiß und eigener Antrieb zu leisten vermögen, und daß man es hiemit ungleich weiter bringe, als ohne Fleiß und Nachdenken über Kunst bei der beßten und unermüdesten Anleitung des ersten Tonsetzers.