Reden-Esbeck 1/1879, Bd. 1

Kögel, Joseph. Geboren am 18. März 1836 zu Niederrieden im bayer. Schwaben. Wurde zuerst für den geistlichen Stand bestimmt, widmete sich aber später dem Lehrerfache. Von seinem Vater, der Schullehrer war, erhielt er seine tüchtige musikalische Bildung und unter dem ausgezeichneten Präparanden-Lehrer Riegg in Obermedlingen bereitete er sich für das Lehrerseminar vor und absolvirte dasselbe nach zweijährigem Besuche in Lauingen, worauf er mehrere Jahre als Lehrer in Dinkelscherben, Ichenhausen u.s.w. fungirte. Nachdem er unter dem vortrefflichen Gesangslehrer Franz Hauser (s. d.) am Münchner Conservatorium weitere Studien gemacht, trat er Ende September 1863 im Münchner Hoftheater als „Gouverneur“ (Don Juan) zum erstenmale mit Erfolg auf, verließ jedoch wegen mangelnder Beschäftigung dieses Engagement und nachdem er an kleineren Provinztheatern sich Repertoir verschafft hatte, wirkte er an den Theatern Mannheims, Bremens, wie an den Hoftheatern Karlsruhe und Darmstadt. Seit sechs Jahren ist er als erster Bassist eine Stütze und Zierde der Hamburger Oper.