Schladebach 1/1857, Bd. 2

Lang, Ernst Joseph Benedikt, Harfenspieler und Maler, geb. zu Ilmenau im Hennebergischen im J. 1759, war auf der Harfe und im Malen ein Schüler seines Vaters, Kilian L. (der in herzogl. weimarischen und dann in hildburghausischen Diensten gestanden), und war in seinem 6ten Jahre schon so weit, daß er sich am hildburghausischen hofe auf der Harfe konnte hören lassen. Einige Jahre darauf veränderte der Vater seinen bisherigen Aufenthalt und zog nach Nürnberg, wo dann der Sohn bei dem Kapellmeister Gruber nicht allein auf dem Klavier und der Violine, sondern auch im Generalbaß und der Komposition Unterricht nahm und sich theils durch diesen, theils aber und noch mehr durch seinen eigenen Fleiß und sein natürliches Talent zu einem der geachtetsten Virtuosen und Komponisten seiner Zeit bildete. 1782 ging er auf Reisen durch Schwaben und die Schweiz und von da über Straßburg, wo er sich längere Zeit aufhielt, nach den Niederlanden. In Brüssel ward er Mitglied der kapelle des Grafen von Ahrenberg; Privatverhältnisse aber nöthigten ihn, bald wieder seinen Abschied zu nehmen, und er ging nun nach Nürnberg zurück, wo er sich durch Unterrichtgeben, Komponiren und Malen seinen Unterhalt verdiente. in diese Zeit fallen die Harfen-Konzerte, welche von ihm bekannt geworden sind, die Sonate für Harfe und Violine und die Kompositionen der Gedichte von Bürger, welche in Nürnberg gedruckt wurden. - Gestorben ist L. schon am 6. mai 1785.