Eitner 1/1902, Bd. 6

Lichtlein (Lichtl, Liechtl, Liechtlein), Wilhelm, ein Name, der im 16. und 17. Jh. zu drei verschiedenen Zeiten auftaucht. 1599 ist ein Capriccio für 6 Cornetti von ihm bekannt. 1615 unter Wilhelm Liechtle ist er als Augsburger städtischer Musikus, 30 Jahre alt, verzeichnet und 1654 wird ein Wilh. Liechtlein als Organist an der hlg. Kreuz-Viertelkirche zu Augsburg genannt; auch unter den Buchstaben W L O tritt er in Mss.[?] auf. Siehe M. f. M. 29, 58. 30, 77. 84. Vorläufig fehlt jeglicher nähere Anhalt, diese sich widersprechenden Nachrichten zu entwirren. Folgende Kompositionen fand ich im Ms., die dem einen oder anderen Lichtlein angehören: In Ms. Z 28 der B. B. S. 86 mit Wilhelm Licht. gez. ein Capricio di Cornetti 6 voc. Ms. in Part. von 1599. - Ms.[?] Z 27 ib. Part. von 1624 S. 507, mit Guilhel. Liechtlein gez: Valde honorandum[?] est 3 voc. S. 508 mit Wilhelm Liechtlein[?] Org: Virgo gloriosa Cecilia 3 voc. - Mss. in B. Proske, Abtlg. Butsch, 8 Stb.[?] in 4°. 17. Jh. 1. Ecce rex tuus 8 voc., 2. Miserere 4 voc., beide mit Wilhelm Lichtl oder auch nur W L gez. In einem anderen Ms. mit Wilhelm Liechtl gez., Ms. des 16. Jhs. 1. Deus Deus meus[?] 8 voc. fehlt der C. 2. Pater noster 8 voc. (Abtlg. Butsch Nr. 205).