Schladebach 1/1857, Bd. 2

Lipowski, Thaddäus Ferdinand, geb. zu St. Martin in Baiern am 25. December 1738, studirte zu Passau und Salzburg Philosophie, Mathematik und Jurisprudenz und bildete sich zu gleicher Zeit auch zu einem tüchtigen Musiker aus. Besonders cultivirte er die Violine und Leopold Mozart unterwies ihn auf diesem Instrument und in der Harmonielehre und dem Contrapunkt. 1759 wurde in Salzburg zum Geburtsfeste des Erzbischofs von den Studenten eine lateinische Oper seiner Komposition aufgeführt, betitelt: „Musae in Parnasso Salisburgensi“. das Jahr darauf beendete er seine Rechtsstudien in Ingolstadt und ging dann nach München, wo er sich durch sein Musiktalent sehr beliebt machte. 1763 wurde er zum Justizrath in Weisensteig (in Schwaben) ernannt, woselbst er, neben seinen Berufsgeschäften, sehr fleißig im Komponiren war; namentlich schrieb er für das Domherren-Stift in genanntem Orte allerlei Kirchenmusiken. Nachgehends ließ er sich in München vor dem Churfürsten Maximilian III. in einem Violin-Konzerte hören und gefiel diesem so, daß er ihn zum Hofrath und Brauamts-Administrator ernannt. Kaum aber im Begriff, jene Aemter anzutreten, ergriff ihn ein Nervenfieber, dem er am 18. März [...Schluss fehlt...]