Schladebach 1/1857, Bd. 2

Löhner, Johann, geb. zu Nürnberg am 21. December 1645, wurde in seinem 8ten Jahre durch den Tod seines Vaters und in seinem 15ten durch den Tod seiner Mutter zur Waise. Hierauf nahm ihn der berühmte Wecker, sein Schwager, zu sich und unterrichtete ihn in der Musik, während der Rektor Gresmann ihn in den alten Sprachen ausbildete. Durch Fleiß und Talent zum tüchtigen Virtuosen auf dem Klaviere geworden, machte er eine Reise nach Wien, auf welcher er sich u. A. auch am Hofe zu Salzburg hören ließ und von dem Erzbischof reich beschenkt wurde. Darauf ging er nach Leipzig und von hier wieder zurück nach Nürnberg, wo ihm zuerst die Organistenstelle an der Kirche Unsre Lieben Frauen, dann die an der Heil. Geist-, und endlich an der St. Lorenzkirche übertragen wurde. Bis in sein 60stes Jahr verwaltete er letzte Stelle mit rühmlichen Eifer und starb dann am 2. April 1705. - Von seinen Werken waren besonders beliebt die Kirchen- und Tafelmusiken, dann auch die Hochzeitsmusiken und die im J. 1700 herausgekommenen 3- bis 8stimmigen Gesänge.