Lipowsky 1811

Michl, (Ferdinand): Michl, (Ferdinand), wurde zu Neumarkt (im Oberdonaukreise) 1723 geboren, wo er die erstern wissenschaftlichen Elementarkenntnisse sich eigen machte, und auch einigen Unterricht in der Musik erhielt. Er kam hierauf in das Seminar nach München, wo er studirte, und endlich Organist an der Jesuiten-Kirche zum heil. Michael wurde. Da er sowohl ein geschickter Organist, als auch ein guter Violinspieler gewesen, auch einige glückliche Versuche in der Komposition wagte, und eben daher auch mehrere Meditationen für die Jesuiten in Musik setzte; so erwarb er sich hierdurch die Gnade des Herzogs Klemens von Baiern, durch dessen Verwendung er beim churbaierischen Hoforchester anfangs als Hofmusikus und endlich als Vize-Konzertmeister angestellt wurde. Er starb 1753 zu München. Gedruckt sind von ihm herausgekommen: XII. Symphoniae tribus concertantibus instrumentis, scilicet Violino 1 et 2 ac Basso continuo. Op. I. (Aug. Vind. 1740.) Von ihm ist auch ein geistliches Singspiel: Tobias et Sara, bekannt, das 1747 bei den Jesuiten in München aufgeführt worden ist.