Lipowsky 1811

Muck, (Alois): Muck, (Alois), geboren 1761 zu Neumarkt), jetzt im Oberdonaukreise), wo sein Vater Schulrektor gewesen, kam in seinem zwölften Lebensjahre als Sopranist in das Seminar des damaligen Reichsstiftes St. Emeran zu Regensburg, wo er zugleich studirte, und die Philosophie im Schulhause zum heil. Paul absolvirte. Da er keine Neigung zum geistlichen Stand fühlte, und keine Aussicht hatte, um einst als Rechtsgelehrter oder Arzt seine Versorgung zu finden, so entschloß er sich 1781 zum Theater, dem er als ein guter Baßsänger sehr willkommen war. Bei verschiedenen Schauspieler-Gesellschaften, mit denen er in mehreren großen Städten aufzutreten Gelegenheit hatte, erwarb er sich wegen seines guten Spiels, und vorzüglich schönen Gesanges große Celebrität, daher er den Ruf zum Hoftheater nach München erhielt. Daselbst spielte und sang er zum ersten Mal 1789 und gefiel sehr, besonders bewunderte man an ihm seine deutliche Aussprache, seine angenehme melodische Baßstimme, seine gute Methode, seinen ausdruckvollen deklamatorischen Vortrag, und seine Leichtigkeit und Sicherheit, mit der er auch die schwersten Arien vorzutragen versteht. Aber eben dieser Vorzüge wegen wurde er 1791 auch zum Hofsänger bei der Kapelle ernannt. In der deutschen Oper, und auch im Schauspiele ist er in komischen Rollen sehr gut. Er trat bisher zu München in folgenden großen italienischen Opern auf: Achilles, mit Musik von Paer, als Patroklos; in der Ginevra, mit Musik von Simon Mayr, als Lavio; in Clemenza di Tito, mit Musik von Mozart, als Lentulo, und in der Oper: Horazier und Curiazier, mit Musik von Cima Rosa, als Oberpriester.