Schladebach 1/1861, Bd. 3

Pasterwitz, Georg von, geb. den 7. Juni 1730 zu Bürrhütten bei Passau, wurde im baierischen Kloster Riederalteich erzogen und kam in seinem 14ten Jahre in die Abtei Kremsmünster, wo er seine begonnenen wissenschaftlichen und musikalischen Studien mit Erfolg fortsetzte und auch in den Benediktiner-Orden eintrat. Nun studierte er in Salzburg Theologie und bildete sich daneben auch unter der Leitung des Dom-Kapellmeisters Eberlin zu einem tüchtigen Contrapunktisten. Nach Kremsmünster zurückgekehrt, lehrte er dort Logik und Metaphysik, dass Staats- und Finanzwissenschaft, versah auch die Stelle eines Chordirektors und gab sich endlich auch mit der Ausbildung talentvoller Sänger ab. 1785 wurde er als Verwalter der Stiftsangelegenheiten seines Klosters nach Wien versetzt und verlebte hier 10 glückliche Jahre im freundschaftlichen Verkehr mit Mozart, Albrechtsberger, Salieri u.s.w. Nach seiner Zurückberufung wurde er zu Kremsmünster Dekan am Lyceum und beging dann, im J. 1800, sein funfzigjähriges Jubiläum als Ordensgeistlicher, zu welcher Gelegenheit er sich selber eine solenne Messe komponirte. Das war aber sein Schwanengesang; eine immer mehr überhandnehmende Wassersucht sprach allen ärztlichen Bemühungen Hohn und rasste ihn am 26. Januar 1803 hinweg. - Bekannt sind von P. geworden: viele größere und kleinere Kirchensachen aller Art, darunter auch ein Requiem und die Oratorien "Samson" und "Giuseppe riconosciuto"; einige komische Opern und Singspiele, Klavier- und Orgelfugen.