Lipowsky 1811

Rainprechter, (Johann Nepomuk Franz Seraph): Rainprechter, (Johann Nepomuk Franz Seraph), des eben angeführten churbaierischen Kapellmeisters Sohn, wurde zu Altenötting den 17. Mai 1752 geboren. Er studirte am Gymnasium zu Burghausen, Philosophie, die Rechte aber an der hohen Schule zu Ingolstadt, wo er auch zum Magister promovirt worden. Seine Neigung zur Musik, worinn er von seinem Vater die Bildung erhielt, war entschieden, daher er schon als Gymnasist zu Burghausen Versuche in der musikalischen Komposition wagte, die nicht ohne Verdienst waren, und sein aufkeimendes Genie nur zu deutlich verriethen. Von Ingolstadt begab er sich nach Salzburg, wo er beim Kapellmeister Leopold Mozart Unterricht in der Tonsetzkunst erhielt, und hierinn solche Fortschritte machte, daß selbst Konzermeister Mich. Haydn seine Arbeiten öffentlich belobte. Seine musikalischen Werke bestehen in mehreren hundert Dueten, Terzetten, Quartetten, Simphonien, Konzerten und Serenaden, in mehreren deutschen Tänzen und Menuetten, dann in vielen solenen Messen, Vespern, Litaneien, Cantaten, Antiphonen u. dgl. für große Orchester. Bekannt ist von diesem Tonkünstler auch ein musikalisches Quodlibet mit verschiedenen Verchtolsgadner Musik-Instrumenten, das sich durch die Eigenheit des Gedankens, und die launigte und verständige Behandlung sehr ausnimmt, und zur, das Zwergfell erschütternden Unterhaltung ganz geeignet ist. Er ist gegenwärtig Chorregens beim Stifte zum heil. Peter in Salzburg, und ist nicht nur als ein gründlicher und guter Sänger bekannt, sondern spielt auch die Violine und das Violonzell sehr gut.