Lipowsky 1811

Rasel, auch Raselius, (Andreas): Rasel, auch Raselius, (Andreas), Magister der Philosophie, war ein geborner Amberger, und 1583 als Lehrer am churpfälzischen Pädagogium zu Heidelberg angestellt, von da er den 19. Mai 1584 als Cantor und Collega an das Gymnasium poeticum zu Regensburg kam, und daselbst 1590 die Formula Concordentiae mit unterschrieb. Seine ausgebreiteten wissenschaftliche Kenntnisse, und seine große Geschicklichkeit in der Tonkunst erwarben ihm solche Celebrität, daß ihn Churfürst Fridrich IV. von der Pfalz wieder zu sich nahm, und ihn 1600 als Kapellmeister an seinem Hofe zu Heidelberg anstellte, wo er 1614 gestorben ist. Seine in Druck gelegten Werke sind: a) Hexachordum, siue Quaestiones musicae-practicae. (Norimb. 1589.) b) Cantiones Sacrae von 5, 6, 8 und 9 Stimmen. (Nürnb. 1595.) c) Regensburgischer Kirchen-Contrapunkt. Allerlei übliche und in christlichen Versammlungen gebräuchliche geistliche Psalmeien und Lieder D. Luthers und anderer gottseeligen Männer. (Regensburg 1599.) Im Manuscripte hinterließ er: a) Tractatus primus de subjecto Musices. b) Tractatus secundus de systemate Musico etc. c) Anleitung zum Generalbaß.