Eisenberg 1903

Rémond Fritz, geboren am 4. März 1865 in Magdeburg, Sohn eines Baumeisters. Er war zuerst für den Kaufmannstand bestimmt, ging jedoch 1884 zur Bühne, nahm Unterricht bei Frau Emilie Kaula in München, begann seine Tätigkeit am Stadttheater in Halle und fand hierauf 1885 in Breslau als jugendlicher Held Engagement. 1887 kam er nach Düsseldorf, 1888 nach Danzig, wo er zwei Jahre verblieb, 1891 nach Bremen und trat 1892 in den Verband des Hoftheaters in München, wo er acht Jahre wirkte und Rollen wie "Ferdinand", "Romeo", "Don Carlos", "Max Piccolomini", aber auch solche wie "Konrad Bolz", "Veilchenfresser" etc. mit bestem Gelingen verkörperte. Während dieser Zeit kam jedoch auch seine hübsche Stimme zur Geltung, und so beschloß er nach erfolgter Ausbildung, zur Oper überzugehen, welchen Entschluß er auch 1900 ausführte. Er wurde als Heldentenor nach Freiburg engagiert. Dort entwickelte er sich in gesanglicher Beziehung immer kräftiger, sein prächtiger, umfangreicher, sympatischer Tenor kam immer mehr zur Geltung, und Autoritäten priesen seinen Gesang als vielversprechend. Namentlich mit Wagner beschäftigte sich der junge Gesangskünstler sehr viel und erzielte auf diesem Gebiete seine größten Erfolge. Nach zweijähriger Tätigkeit in Freiburg wurde R. bereits für das Karlsruher Hoftheater verpflichtet. Nebst "Tannhäuser", "Lohengrin", "Siegmund", "Siegfried" etc. gehören noch "Othello", "Canio", "Max", "Josef" etc. zu seinen vortrefflichen Darbietungen.