Eisenberg 1903

Ries Antoinette geb. Müller-Lingke, geb. am 21. Juli 1875 in München, Tocher eines Theater= und Gewandhausorchestermitgliedes. Sie wurde zuerst von der Gesanglehrerin Auguste Götze unterrichtet und besuchte hierauf das Leipziger Konservatorium, wo sie Schülerin von Professor Rebling und August Prost (s. d.) wurde. 1897 wurde sie direkt vom Konservatorium an das Hoftheater in Schwerin nach glücklich absolviertem Gastspiel als "Gretel" und "Rose Friquet" engagiert. R. ist eine allerliebste, anmutige Opernfaubrette, "ob im phantastischen Gewand der Spanierin oder im langen Schleppleibe einer königlichen Hofdane oder im reizenden Pagenkostüme, oder als frisches Bauernsmädchen und neckische Zofe, immer erfreut sie durch ihr grazioses, lebensvolles, munteres Spiel, ihren hellen, fröhlich erklingenden Gesang, ihrer Heiterkeit, ihr biegsames technisch geschultes Organ" und immer erfüllt diese talentvolle Künstlerin die an ihre Darstellung gestellten Erwartungen auf das Beste. Besonders hervorgehoben seien ihre Leistungen als "Andine", "Mignon", "Redda", "Rautendelein", "Cherobin", "Nürnberger Puppe", "Zerline" ("Don Juan") u. R. ist seit 1900 verheiratet mit ...