Schladebach 1/1861, Bd. 3

Rothe, Johann Christoph, geb. zu Roßwein bei Meißen im J. 1653 Sein Vater war Kantor daselbst, und unter dessen Leitung bildete er sich zu einem tüchtigen Sänger und Violinspieler. Dann ging er auf Reisen, und erhielt seine erste Anstellung als Violinist in der Kapelle zu Coburg. 1693 trat er als Kammerdiener und Kammermusikus in die Dienste des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, in welchen er auch 1720 starb. Seine Kirchenkompositionen waren ihrer Zeit geschätzt. - Zwei Söhne von ihm, Johann Ernst und August Friedrich R., waren ebenfalls tüchtige Musiker. Der Erstere, zu Coburg am 17 August 1688 geb., besuchte in Halberstadt und Berlin die Schule, bildete sich dabei zum Violinisten und Baßsänger aus, und war nachgehends an mehreren deutschen Theatern, z. E. in Leipzig, engagirt. Darauf erhielt er in Sondershausen als Violinist und Sänger eine Anstellung, wurde später noch Regierungs-Canzellist, und starb am 20 August 1774. - August Friedrich R., zu Sondershausen am 4 Februar 1696 geb., bildete sich unter der Leitung seines Vaters zu einem für seine Zeit bedeutenden Violinspieler. Nach mehreren Reisen trat er 1723 als Violinist in die Dienste des Markgrafen von Baireuth; einige Jahre später aber ward er vom Fürsten von Sondershausen in dessen Kapelle berufen und hier zum Vorspieler bei der ersten Violine ernannt, wozu er später noch die Stelle als fürstl. Kanzellist erhielt. Er starb am 4 Juli 1784.