Eitner 1/1903, Bd. 8

Rothfischer, Paul, Gerber verbessert den Namen in Rottfischer, doch fand ich ihn stets nur unter ersterer Lesart genannt. Nach Lipowsky in Altmannstein in Baiern geb. (Gerber 2 sagt ein Böhme), machte seine Studien im Kloster zu Weltenburg, dann zu Regensburg an St. Emmeram, bildete sich darauf zum Violinisten aus und ging auf Konzertreisen. 1770 gab er im März und April zwei Konzerte in Frankfurt a/M. (Israel 51). 1778 war er Konzertmeister bei der Prinzessin von Oranien in Kirchheim-Poland, Fürstin von Nassau-Weilburg. Später ging er nach Wien (Jahn 2, 165) und st. nach Gerber 1785 in Weilburg, doch halte ich die meisten Angaben im Gerber für falsch. Schubart spricht über ihn S. 192 und schildert ihn als einen geschickten Dirigenten und als einsichtigen bescheidenen Künstler. Ferner bestätigt er den Posten am Weilburg'schen Hofe, lobt seine Sinfonien und sagt am Schlusse: jetzt (1784) lebt er in Wien und ist am Orchester des deutschen Theaters Konzertmeister, d. i. Orchesterdirigent am Pult.