Schladebach 1/1861, Bd. 3

Schad, Joseph, geb. zu Würzburg am 6. März 1811, war anfänglich von seinen Eltern zum Theologen bestimmt, durfte aber, da seine Neigung zur Musik ganz übermächtig und auch sein Talent ganz unzweideutig war, endlich der Tonkunst als seinem Lebensberuf zu folgen. Die begonnene musikalische Erziehung wurde demnach in dem unter Fröhlichs Leitung stehenden Musikinstitute in Würzburg fortgesetzt, und machte er besonders in der Theorie, dem Klavier- und Orgelspiel glänzende Fortschritte. Von Würzburg ging er dann noch eine Zeitlang nach Frankfurt a. M., wo er sich der Leitung Aloys Schmitts anvertraute. Eine Kunstreise, die er als Klavierspieler im J. 1834 machte, führte ihn auch nach der Schweiz, und hier, zu Morges im Waadtlande, wurde er als Organist und Musikdirektor angestellt, worauf er dann, in den ersten vierziger Jahren, als Professor des Klavierspiels an das Conservatorium zu Genf berufen wurde. In genannter Stadt lebt er gegenwärtig wohl noch. Sein Klavierspiel wird allgemein als sehr tüchtig gerühmt; verdienstlich sind auch einige von ihm in den Druck gegebenen Kompositionen für Pianoforte.