Lipowsky 1811

Schermer, (Anton): Schermer, (Anton), des Vorigen Bruder, wurde 1760 zu Beilngries (jetzt im Oberdonaukreise) geboren, studirte in Neuburg an der Donau, wo er auch seine Bildung in der Musik im dortigen Seminar erhielt, und kam dann nach Amberg, wo er die Theologie und geistliche Rechte hörte, nebenher aber auch verschiedene Musikstücke verfertigte. Nach vollendeten Studien gieng er nach Eichstädt, ließ sich dort zum Priester weihen, und wurde daselbst als Chorvikar angestellt. Seine gründliche Einsichten in die Musik, sein schöner Gesang, verbunden mit einer angenehmen Tenorstimme, und seine musikalische Tonsetzkunst verhalfen ihm nach seines Lehrers Anton Bachschmid Tode zur Kapellmeister- und Vierherrn-Stelle im Domstifte zu Eichstädt, wo er allgemein geschätzt und beliebt noch lebt. Er setzte mehrere Operetten, viele Messen, Oratorien, Konzerten, Cantaten etc. in Musik, welche überall den verdienten Beifall erhielten, und noch ist er thätig für die Tonkunst, für die ihn sein Genie, und er sich selbst bestimmte. Er hat noch zwei Brüder, die hier genannt zu werden verdienen. Der eine, Lorenz, ebenfalls ein guter Tenorsänger, war Kapellmeister an der Domkirche, der zweite Franz Xavier Schermer war ehedem Violinspieler bei der Hofmusik des Fürstbischofs von Eichstädt, nunmehr aber ist er als Bräuverwalter zu Hirschberg angestellt. Er machte sich durch ein wohlgerathenes und passendes Musikstück, Patrocinium genannt, ehedem bekannt.