Schladebach 1/1861, Bd. 3

Schick, Margarethe Louise, die Frau des Vorhergehenden und eine der ausgezeichnetsten deutschen Sängerinnen. Ihr Familienname war Hamel und geb. wurde sie am 26. April 1773 zu Mainz, wo ihr Vater Fagottist in der Kapelle war. Dieser hatte sie schon sehr frühzeitig im Klavierspielen unterrichtet und die bekannte Madame Helmuth fing mit ihr zu singen an, als sie erst im 8ten Jahre stand. Mit 10 Jahren schickte sie dann der Kurfürst von Mainz auf seine Kosten zu dem Gesanglehrer Steffani nach Würzburg, wo sie 5 Jahre verweilte, und nach ihrer Rückkehr wurde sie in Mainz bei der Hofkirchen= und Kammermusik angestellt. 1791 verheirathete sie sich mit Schick und wurde um dieses Zeit noch von Righini unterrichtet und debütierte dann im J. 1792 auf dem mainzer Theater, an welchem sie auch bis 1794 engagiert blieb. In genanntem Jahre ging sie dann mit ihrem Manne nach Hamburg und darauf nach Berlin, wo sie bei der großen Over und dem damaligen Nationaltheater engagiert wurde und ungemeine Erfolge errang. Gegen das Ende des Jahres 1808 befiel sie eine Krankheit, die sie bis zum April des nächstfolgenden Jahres an’s Bett fesselte; am 29. des genannten Monats trat sie mit Erlaubniß der Aerzte in einem Te Deum Righini’s wieder auf, sang zum allgemeinsten Entzücken, war aber kaum zu Hause angelangt, als ihr eine Ader in der Brust sprang und sie nach wenigen Minuten den Geist aufgab. Wie bedeutend sie als Sängerin nach allen Seiten hingewesen sein muß. beweist, daß ihre Zeitgenossen sie der Mara an die Seite stellten.