Schladebach 1/1861, Bd. 3

Schmidt, Gustav, geb. zu Weimar am 1. September 1816, studirte zuerst in Jena die Rechte, wandte sich aber dann der Musik zu und machte Studien in derselben bei Töpfer in Weimar. Von 1840 bis 1841 lebte er behufs seiner höheren Ausbildung in Leipzig, wurde dann Musikdirektor am Theater zu Brünn und fungirte im Jahre 1845 in gleicher Eigenschaft zu Würzburg. Von 1846 an privatisirte er in Hechingen und Leipzig und 1847 wurde in Frankfurt a. M. seine erste Oper: „Prinz Eugen, der edle Ritter“ aufgeführt, zu der er sich auch den Text selbst verfertigt hat, und die durch hübsche melodische Züge, so wie durch theilweise dramatisch Wirksames auf den meisten deutschen Bühnen Erfolg hatte. Im Herbst 1849 wurde er Kapellmeister in Wiesbaden und ging von da, nach Schindelmeißers (s. d.) Weggange, in gleicher Eigenschaft nach Frankfurt a. M., wo er gegenwärtig noch ist. Eine zweite Oper von ihm (nach Text und Musik), „Die Weiber von Weinsberg“ betitelt, ist in Frankfurt und Weimar, aber ohne großen Erfolg, gegeben worden und bei Breitkopf u. Härtel in Leipzig, ebenso wie früher „Prinz Eugen“, im Druck erschienen. Von sonstigen Kompositionen S’s sind noch Lieder und Gesänge bekannt geworden.