Lipowsky 1811

Schneider, (Michael): Schneider, (Michael), wurde zu Göresried, einem Dorfe im Algey, 1780 geboren, legte zu Füßen den Grund zur Musik und den Wissenschaften, kam als Kapellknabe nach Augsburg, wo er zugleich studirte, und sich, seiner natürlichen Anlage gemäß, in allen Gattungen der Musik übte. Von Augsburg begab er sich nach Memmingen, und trat daselbst in den in Deutschland einzigen Orden des heil. Geistes, wo er als Organist Gelegenheit hatte, sich zum Künstler zu bilden. Nach der Auflösung dieses Klosters gieng er auf die hohe Schule nach Landshut, um sich dort in den höhern Wissenschaften auszubilden; aber schon i. J. 1805 wurde er vom Magistrate zu Ingolstadt als Chorregens an der obern Stadtpfarrkirche angestellt, und bald darauf wegen seiner wissenschaftlichen Kenntnisse als Professor an der männlichen Feiertags-Schule daselbst vom Könige von Baiern dekretirt. Er hat sehr artige Musiken verfertiget, die von seinem Geschmacke und Talente zeugen. Man nennt hier folgende: a) Eine Cantate, aufgeführt bei Gelegenheit der Bürger-Militär Fahnenweihe daselbst den 28. Jäner 1808. b) Der Geburtstag, eine Oper. c) Das Gespenst, eine Oper von Kotzebue. d) Chöre, zum Trauerspiel Lanassa. e) Einige vierstimmige Canons für die Kirche.