Eisenberg 1903

Schuler Franz, geboren am 21. Dezember 1862 in Würzburg, nahm Gesangsunterricht bei Julius Hey in Berlin und trat im Jahre 1888 am Hoftheater in Koburg als „David“ in den „Meistersingern“ zum ersten Male auf. Nach einjährigem Wirken daselbst kam er ans Theater in Koblenz (1889-1890), dann ans Hoftheater in Mannheim (1891), ans Residenztheater in Hannover (1891-1892) und trat im Oktober des letztgenannten Jahres als „William“ in den „Lachenden Erben“ in den Verband des Carltheaters, nachdem er bereits einen Monat früher aus derselben Bühne erfolgreich den „Zigeunerbaron“ gesungen hatte. Er wirkte daselbst als beliebter Operettentenor bis 1893, nahm dann Engagement am Lindentheater in Berlin (1894), hierauf am Theater in Lodz (1895), wo er zwei Jahre verblieb, wurde 1897 Mitglied des Stadttheaters in Breslau, woselbst er ebenfalls zwei Jahre wirkte, trat dann in den Verband des Frankfurter Stadttheaters (1899), hierauf in den des Residenztheaters in Dresden (1900 und 1901) und ist gegenwärtig Mitglied des Brünner Stadttheaters. Es verdient besondere Erwähnung, daß Sch., der sich als Bühnensänger durch eine hübsche sympathische Stimme und ein angenehmes Spiel vorteilhaft bemerkbar macht, in den Jahren 1888, 1889 und 1891 auch bei den Bühnenfestspielen in Bayreuth künstlerisch tätig war. Im Jahre 1889 wurde ihm daselbst in Vertretung Hofmüllers die Rolle des „David“ in den „Meistersingern“ anvertraut.