Lipowsky 1811

Seyfert, (Johann Gottfried): Seyfert, (Johann Gottfried), des Vorigen Sohn und Schüler, geb. zu Augsburg 1731, schrieb schon als ein 16jähriger Jüngling ein Oratorium, das bei seiner Aufführung vielen Beifall erhielt. Hierauf begab er sich, vom evangelischen Scholarchat unterstützet, nach Baireuth, wo er in der Komposition bei Leitdorfer fernern Unterricht nahm, in Berlin aber seinen Geschmack bildete, indem er dort Gelegenheit hatte, öfters Musiken vom Graun zu hören, auch mit Emanuel Bach Umgang zu pflegen. Er gieng dann von Berlin nach Wien, wo er den Wagenseil nicht ohne Nutzen für seine Kunst kennen lernte, und kehrte dann nach Augsburg zurücke, wo er nach seines Vaters Tode dessen Dienst erhielt, und Cantor und Musikdirektor wurde; allein schon im folgenden Jahre rafte ihn den 12. Dezember 1772 der Tod dahin. Von seiner Komposition wird hier angeführt: a) VI. Violin-Trio. (Leipz. 1762.) b) VI. Klavier-Sonaten, mit Begleitung einer Violine und eines Violonzell. (Leipz. 1764) c) XXI. Simphonien (im Verlage des Breitkopf, und Westphal). In Mspte sind zwei Oratorien bekannt: 1) Der Sterbetag Jesus, nach der Poesie des Senior Kraus, und 2) der von Gott Deutschland geschenkte Friede 1763, mit Texte vom Pfarrer Brucker. Paul v. Stetten rühmt die Musik dieser Oratorien als Meisterstücke S. 548 an. Augsb. Kunstzeit. Jahrg. 1771. St. 14. und 1773. St. 8.